„House of Cards“

„…oder so“ – Die Kolumne von Maren Friedlaender

04.02.2017 Meldung FDP-Kreisverband Köln

Da sag doch einer, die Wirklichkeit könne Hollywood nicht schlagen. Nach dieser Woche erlebt die Welt: Realität toppt Fiktion. Possenspiele, Aufsteiger, Absteiger, Menschen, Tiere, Sensationen. Zu letzteren zählte die STERN-Nominierung von Martin Schulz aus Würselen, dem sozialdemokratischen Herz-Ort kurz vor Belgien. Ich dachte immer, das Herz der Roten schlägt im Ruhrgebiet. Vorsicht, Herr Schulz, vielleicht verdanken Sie Ihren Kometen-Aufstieg dem „Wir-können-die Merkel-nicht-mehr-sehen“-Effekt. Beim plötzlich ganz zahmen Reh, namens Anne Will, lässt der rote Hoffnungsträger heiße Luft ab. Eine Aufzählung an teuren Ideen; der Steuerzahler wird’s richten. „Wie viel Schulz erträgt das Land?“, fragt jetzt schon die ZEIT. Wo ist die Vision – frag ich.

Sein Mitbewerber Gabriel soll eine dienende Rolle im Wahlkampf einnehmen, so Thomas Oppermann. Und natürlich das Außenministerium, wenn es denn die Familie zulässt. Außenminister ist ja quasi ein Nebenjob, denkt Gabriel, bekannter Alt-Meister der Diplomatie. Vom Pop-Beauftragten in Niedersachsen ins AA am Werderschen Markt. Der Aufsteiger der Woche! Zumindest steht die Ehefrau von Siggi Pop wohl nicht auf der Payroll des Steuerzahlers. Da hat Monsieur Fillon mit Penelope-Gate nun eine größere Herausforderung: Die Penelope-Affäre. Hätte ich eher an was anderes gedacht, so wie bei DSK, Dominique Strauss-Kahn - der mit dem Zimmermädchen. Aber, ach, vom Gelde hängt, zum Gelde drängt. Jetzt hat der Präsidentschaftskandidat den Salat Provencale und Frau Le Pen, um keinen Deut besser, reibt sich die Hände. „House of Cards“ jetzt auch an der Seine. 

Mit gebremster Erwartung schaue ich auf die Bundesversammlung, auf all die kreativen Wahlmänner und –frauen. Frank-Walter Steinmeier, er wird den Prediger beerben. Jetzt schon heißt es, er könne nicht so gut reden wie Pastor Gauck. Nun, wer im Vorzimmer von Gerhard Schröder saß, der ackerte halt im Maschinenraum der Macht und nicht auf der Kanzel. Wenn Gauck dem Neuen seinen gut gefüllten Rotweinkeller von Schloss Bellevue übergibt, kann er beim Abschiedstrunk gleich mal die Antrittsrede diktieren.

Was will ich heute eigentlich sagen? So richtig weiß ich es auch nicht. Ich bin verwirrt. Jeden Tag Donald, dauernd Martin, ein wenig Frank-Walter, etwas Angela, Ursula, Thomas und aus dem Süden die Rückkehr des verlorenen Sohnes Karl-Theodor, der Guttenberg-KT. Er hält es bei Trump nicht mehr aus. Der zerlegt täglich einen Feind und schlimmer noch – einen Freund. Gerade war der australische Premier dran. Theresa May hat ihren Besuch mit British Humor und Sportsmanship mal so gerade überlebt. Vladimir wartet noch auf den Anruf aus dem Weißen Haus. Und wo ist eigentlich Melania? Lange nicht gesehen. Stubenarrest? Vielleicht gab sie ihrem präsidialen Ehemann Widerworte. Wenn Donald eines hasst, dann Widerworte. Ach ja, „House of Cards“ muss jetzt nachlegen. Die Realität ist spannender. Zum Schluss die gute Nachricht für die Kölner: So viele Themen für die karnevalistischen Motto-Wagen gab es selten. 

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Maren Friedlaender

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