Dunkle Wolken über Kölner Großmarkt
FDP-Fraktion in Rodenkirchen beantragt „Aktuelle Stunde“
06.02.2022 Meldung FDP-Stadtbezirksverband Süd
Nicht nur die FDP-Fraktion in der Bezirksvertretung Rodenkirchen macht sich Sorgen über den im Bezirk befindlichen Kölner Großmarkt in Raderberg und den geplanten Umzug nach Marsdorf. Die rund 200 dort ansässigen Handelsfirmen mit ca. 2.000 Beschäftigten versorgen dabei etwa 5.000 gewerbliche Kunden mit einem Warenumschlag von etwa 300.000 Tonnen im Jahr. Da das Gelände des Großmarktes als Teil des Bauvorhabens „Parkstadt Süd“ komplett neu entwickelt werden soll, muss der Großmarkt örtlich verlagert werden.
Gemäß mehrheitlichem Ratsbeschluss soll der Großmarkt dabei an den Standort Köln-Marsdorf als „Frischzentrum Marsdorf“ verortet werden. Dabei soll die Marktfläche jedoch nun aber merklich von 24 auf 10 Hektar verkleinert werden. Für die FDP-Fraktion Anlass genug, ein „Aktuelle Stunde“ über das Schicksal des Großmarktes in der letzten Sitzung der Bezirksvertretung Rodenkirchen zu beantragen.
Auskunft hierüber konnten Julien Möller-Wimberg (Amt für Liegenschaften, Vermessung, Kataster), Alexander Nottebrock (Dezernat VI Planen und Bauen) sowie Michael Rieke (Sprecher der IG Großmarkt) geben. In den anschließenden ca. 90 Minuten wurde in der gemeinsamen Fragerunde immer deutlicher, dass die Zukunft eines Großmarktes in Köln immer ungewisser wird.
Derzeit arbeitet die Verwaltung ergebnisoffen (!) an den notwendigen Parametern zur Verwirklichung eines tragfähigen und vor allem wirtschaftlichen Konzepts zur Erstellung eines Frischemarktes auf deutlich geringerer Fläche. Zusätzlich drängen ungelöste Fragen zur nötigen Instandhaltung des bestehenden Großmarktes in den Vordergrund. Auch konnte über den neuen Zeitrahmen des Gesamtprojekts keine Auskunft gegeben werden. Über allem schwebt die geplante Errichtung der wegweisenden Parkstadt Süd. Als Ergebnis drängt sich der Eindruck auf, dass ein Großmarkt in Köln letztendlich keine Zukunft hat.
Die Bezirksvertretung fasste nach Abschluss des Tagesordnungspunkts den mehrheitlichen Beschluss, dass die Angelegenheit zur weiteren Bearbeitung in die Verwaltung überwiesen wird. Es wird um (weitere) schriftliche Information der Bezirksvertretung Rodenkirchen gebeten. Dabei sollen Mitteilungen an den Rat parallel an die Bezirksvertretung Rodenkirchen gegeben werden.