FDP für Wiederaufbau des südlichen Teils der Hohenzollernbrücke
Sterck: Historische Form statt modernem Neubau
12.01.2024 Meldung FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln
Die Stadtverwaltung hat ihre Vorzugsvarianten zur südlichen Erweiterung der Hohenzollernbrücke vorgestellt. Sie kommt am 23. Januar in den Verkehrsausschuss. Der Neubau soll den bisherigen Steg ersetzen und die dringend notwendige Kapazitätserweiterung für Fußgängerinnen und Fußgänger sowie Radfahrerinnen und Radfahrer bringen. Dazu erklärt Ralph Sterck, Vorsitzender der FDP-Ratsfraktion:
„Die favorisierte Variante entspricht nicht der Gestaltung der drei übrigen Brückenteile bzw. des an dieser Stelle im Zweiten Weltkrieg zerstörten Teils für Fuß-, Rad- und Autoverkehr sowie Straßenbahnen. Sie zeichnen lediglich kleiner mit einem Träger die Brückenbögen nach. Damit würde sich das weltberühmte Bild vom Weltkulturerbe Kölner Dom und Hohenzollernbrücke durch einen vorgelagerten kleineren Neubau massiv verändern.
Die Verwaltung erklärt zur Begründung dieser Auswahl, die Variante des Wiederaufbaus der Vorkriegsbrücke sei teurer. Diese Prioritätensetzung finde ich bedauerlich . Als in den 80er Jahren der nördliche Brückenteil erweitert wurde, wurde die Gestaltung der beiden anderen Brückenteile übernommen. So fügt sich dieser Neubau nahtlos in das Ensemble der Brücke ein und heute weiß wohl kaum mehr jemand, dass er 80 Jahre jünger ist als seine Nachbarn.
Der Zweite Weltkrieg hat unendliches Leid über Köln gebracht und das Stadtbild zerstört. Leider wurden beim Wiederaufbau nicht genug Chancen genutzt, den Zustand vor der Zerstörung wiederherzustellen. Diese Erweiterung der Brücke bietet eine entsprechende Chance. Mehr noch: Durch die Errichtung eines vierten Brückenteils, das aussieht wie seine drei „Brüder“, wird das Panorama nicht durch eine Neuinterpretation belastet.
Wie wollen wir denn den Bund dazu bringen, bei einem möglichen Neubau der Rodenkirchener Brücke die Silhouette zu erhalten, wenn wir als Stadt selbst so fahrlässig mit dem historischen Erbe umgehen? Leider ist beim Wiederaufbau häufig die moderne und günstigere Form umgesetzt worden. Das heutige Kölner Stadtbild liefert dafür ein trauriges und wenig historisches Abbild. Den Fehler dürfen wir nicht noch mal machen.“