FDP fordert verbesserte Planung für Drogenhilfeangebote
Schalla: Ein Suchtproblem verschwindet nicht am Wochenende
30.03.2024 Meldung FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln
Chantal Schalla, FDP-Ratsmitglied, äußert sich kritisch zur Ergänzung des Förderprogramms „Niedrigschwellige Suchthilfe“ in Kalk:
„Die geplante Ergänzung des Förderprogramms ist grundsätzlich zu begrüßen, jedoch zeigen sich in der Beschlussvorlage eine Vielzahl von Mängeln, die wir nicht unkommentiert lassen können. Wir als FDP haben uns immer wieder nachdrücklich für die Einrichtung von Drogenkonsumräumen eingesetzt und werden dies auch in Zukunft weiterhin tun. Diese Einrichtungen sind ein wichtiger Baustein in der Suchthilfe und können dazu beitragen, dass Suchtkranken niederschwellig und nachhaltig Hilfe angeboten werden kann und der Drogenkonsum nicht im öffentlichen Raum stattfindet.
Fragwürdig sind jedoch die geplanten Öffnungszeiten des neugeschaffenen Drogenkonsumraums in Kalk, der laut Beschluss nur an Werktagen für sechs Stunden geöffnet sein soll. Diese Zeiten sind fernab jeglicher Realität eines Suchtkranken, der ein solches Angebot natürlich auch am Wochenende und in frühen Morgen- und späten Abendstunden benötigt. Ein Suchtproblem verschwindet nicht am Wochenende!
Vor dem Hintergrund knapper Finanzen sind die Drogenkonsumräume in Mülheim, Porz und Meschenich existenziell bedroht und das, obwohl der Drogenkonsumraum in Kalk nur eine halb gare Lösung ist. Aufgrund der geringen Öffnungszeiten könnten wir so mehr Probleme schaffen, als wir lösen. Die fehlende Zusicherung einer auskömmlichen Finanzierung ist für die Träger der Drogenkonsumraumprojekte keine zufriedenstellende Antwort und ein Schlag ins Gesicht der Bürgerinnen und Bürger in den Veedeln. Die Erfahrungen der vergangenen Jahre haben gezeigt, dass Drogenkonsumräume ein wichtiger Bestandteil und Erfolgsfaktor in der Suchthilfe sind. Wir brauchen im gesamten Stadtgebiet Angebote, um Suchtkranken optimal helfen zu können."