FDP gegen Einführung von Gemeinschaftsschulen in Köln

30.08.2007 Meldung FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln

Kinder individuell nach Neigung und Fähigkeiten beschulen Die Kölner FDP spricht sich vehement gegen die von der SPD geplante Abschaffung des gegliederten Schulsystems aus. Nach dem Bochumer Landesparteitag der SPD wird deutlich, dass das von den Sozialdemokraten mit großer Mehrheit beschlossene Schulmodell eine flächendeckende Zerschlagung der bestehenden Kölner Haupt- und Realschulen sowie Gymnasien vorsieht. Auch Ersatzschulen in privater bzw. kirchlicher Trägerschaft wie das Ursulinengymnasium, das Irmgardisgymnasium - beide in der Innenstadt - sowie das Liebfrauengymnasium in Lindenthal, sollen nach dem SPD-Modell gleich mit von der Bildfläche verschwinden. Dazu erklärt die schulpolitische Sprecherin der FDP-Ratsfraktion Yvonne Gebauer: „Einheitsschulen nach dem SPD-Modell sind Mammutschulen. Sie sind teuer in Aufbau und Verwaltung, garantieren aber keine bessere Bildung und erst recht keine individuelle Förderung des einzelnen Kindes. Kinder mit unterschiedlicher Begabung sollen bildungspolitisch gleichgeschaltet werden, wo Differenzierung erforderlich ist. Auch von wissenschaftlicher Seite ist durch die ELEMENT-Untersuchung von Prof. Dr. Dr. Rainer Lehmann aus Berlin längst widerlegt, dass eine verlängerte integrative Grundschulzeit zu besseren kognitiven Fähigkeiten führt. Das Gegenteil ist der Fall. So hat sich stattdessen herausgestellt, dass (unter der Prämisse des individuellen Lernerfolgs) der vorzeitige Übergang nach der 4ten Klasse auf ein Gymnasium bereits nach einem Jahr zu einem empirisch nachweisbaren höheren Lern- und Kenntnisstand bei Schülerinnen und Schülern geführt hat, als beim integrativen Modell der verlängerten Grundschulzeit. Geradezu sträflich ist die SPD-Forderung eines 50%-Abituranteils aller Schulabgänger, wenn wir den Abschluss durch inflationäre Vergabe weiter abqualifizieren. Die Unternehmen und Universitäten klagen schon jetzt über die mangelnde Qualität ihrer Auszubildenden und Studenten. Stattdessen setzt sich die FDP für die Fortsetzung des bildungspolitischen Auftrags zur gezielten Förderung von Begabten und Hochbegabten ein, deren Talente und kognitive Fähigkeiten umfassend herausgebildet werden müssen. Gleichzeitig müssen ebenso durchschnittlich, unterdurchschnittlich und minderbegabte Kinder und Jugendliche durch gezielte individuelle und angepasste Förderung einen adäquaten Platz in der Gesellschaft durch qualifizierte Schul- und Berufsausbildung in einem gegliederten und begabungsgerechten Schulsystem erhalten.“ Hier geht es zu weiteren Meldungen und Initiativen der FDP zum Thema Bildungspolitik.

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