"Hundstage"

„…oder so“ – Die Kolumne von Maren Friedlaender

24.09.2016 Meldung FDP-Kreisverband Köln

Heute Morgen lag im Kiesbett meines Vorgartens eine Hundewurst. Die Entsorgung war schwierig. Wer das Kinderbuch „Vom kleinen Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hat“ kennt, ahnt, welcher Missetäter da mal wieder zugeschlagen hatte: Hans-Heinerich, der Metzgershund. Ob er oder ein anderer Vierbeiner – ich finde Euch, Jungs, das schwöre ich. Dann geht’s Euch an den Kragen. 

Und Ihr scheinheiligen Herrchen und Frauchen, die Ihr tagsüber mit Plastiktüten hinter Euren kleinen Lieblingen herlauft, um deren Hinterlassenschaft publikumswirksam einzusammeln – ich habe Euch ab sofort auf dem Schirm. Mal ehrlich Freunde der Chappi-Fresser: Nachts schert Ihr Euch einen Dreck darum, wo Hans-Heinerich seinen Haufen hinsetzt. 

Womöglich hat Hundekacke die Wahl in Berlin entschieden. Das hörte ich aus den stets gut unterrichteten Kreisen. Ja, die Berliner haben ihre Stimme der Partei gegeben, der sie die Bewältigung dieses Problems zutrauen. Ich kann es ihnen nicht verdenken. 55 Millionen Tonnen hauptstädtischer Hundekot jährlich – das ist eine nicht zu unterschätzende Herausforderung. Viele trauten der AfD die höchste fachliche Kompetenz im Umgang mit Scheiße zu. Größter Stimmenzuwachs. 

Wie in MeckPomm war der Gewinner der Wahl die Volkspartei, die am meisten Stimmen verloren hatte. Das verkündete ein strahlender Sieger, der behauptete, er sei der Bürgermeister der Stadt. Ich glaube, er hieß Müller oder so. Schöne Headline der FAZ zu den trunkenen Genossen: „Verlierer feiern ihren Sieg“. Tatsächlich Grund zum Feiern gab es bei der FDP: 6,7 Prozent. Gut ge-Tegel-t. Alle Achtung!

Ansonsten war nach der Wahl viel von Weckruf zu hören. Weckruf! Weckruf! So schallte es aus allen post-elektionalen Gesprächsrunden. Hallo, aufwachen, bitte schön! Weckruf. Wer ruft? Wer weckt? Wer wird geweckt? Wir im Grenzland sind gelassener. Kann nie schaden, mal über den Gartenzaun zu spinksen. In den Niederlanden, da ist es richtig bunt in den Kommunen. Und auch die belgischen Nachbarn schütteln kräftig die Politszene durch. Retroparteien auf dem Vormarsch. Ist jetzt mal so.

Weckruf? Also, wer den heute noch braucht, der kann von mir aus bis zur Auferstehung am Jüngsten Tag weiterratzen. Vielleicht sollten einige politische Granden mal eine Schlafkur machen - dann denken und dann reden. In dieser Reihenfolge. Schlafen, denken, reden. Wer sich dazu entschließt, dem schenk ich einen Weckruf. 

Und der Berliner Bürgermeister, wie hieß er gleich? Egal, auf jeden Fall wird er wohl auch der zukünftige Bürgermeister unser aller Hauptstadt sein. Dann muss er sich nun mal kümmern um den Dreck in seiner Gemeinde. Die ist noch zugemüllter als Köln. Und bei uns wird jetzt sogar aufgeräumt – mit der Aktion „Kölle putzmunter“. Und Köln ist nicht genug. "LET'S CLEAN UP EUROPE“ – hat man sich in Brüssel ausgedacht. Warum in Englisch? Die Briten sind doch gar nicht mehr dabei.

Übrigens: Bei der nächsten Kommunalwahl werde auch ich unbedingt die Hundekot-Frage stellen. Meine Stimme bekommt der Kandidat, der Hans-Heinerich in seine Schranken weist oder so…

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Maren Friedlaender

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