JuLis werben für Aufhebung des Tanzverbotes
09.04.2004 Meldung Junge Liberale Köln
„Die Kirche soll auf Privilegien verzichten!“ Die Jungen Liberalen Köln (JuLis) warben gestern Abend (Donnerstag) mit einer Aktion auf den Ringen für die Aufhebung des Tanz- und Musikverbotes an den Ostertagen. Damit brachten die JuLis ihre Unterstützung zu dem Vorschlag der Kölner FDP-Ratsfraktion zum Ausdruck. Diese hatte eine Abschaffung des NRW-Feiertagsgesetzes gefordert. Das Gesetz verbietet ab Gründonnerstag 18.00 Uhr öffentliche Veranstaltungen, die der Unterhaltung dienen, einschließlich Tanz-, Sportveranstaltungen, Kabarett, Theateraufführungen und Zirkus. Gegen den Vorschlag der FDP formiert sich Widerstand von Seiten der Evangelischen Kirche. Kölns Stadt-Superintendent Ernst Fey unterstellt dem FDP-Politiker Ulrich Breite eine "erschreckende Kulturvergessenheit" und „einen Bildungshorizont auf Vorschul-Niveau." Die Jungen Liberalen halten solche verbalen Angriffe für völlig überzogen und nicht angemessen. „Das Verbots-Gesetz ist nicht mehr zeitgemäß. Dieses vom Staat verordnete ‚Spaßverbot` hat fast schon obrigkeitsstaatliche Züge. Die Kirche sollte vielmehr auf dieses überholte Privileg verzichten und dem Menschen mehr Eigenverantwortung zutrauen“, meint Jan Krawitz, Vorsitzender der JuLis Köln. Mit Flugblättern und Aufklebern warben die JuLis vor Diskotheken und Kinos für die Aufhebung des Verbots-Gesetzes. An der Aktion der Jungen Liberalen nahm auch deren Kandidat zur Kommunalwahl, Marco Mendorf, stellv. Vorsitzender der Kölner FDP teil. Er meinte, die Evangelische Kirche sollte diesen Streit nicht so hoch hängen: „Die Leute können doch selber am besten entscheiden, wann sie fasten, ruhen, arbeiten, tanzen, beten oder in die Kirche gehen. Spaß kann man nicht verbieten! Auch nicht die Kirche!“ Hier geht es zu weiteren Meldungen und Initiativen der FDP zum Thema Deregulierung, Entbürokratisierung und Liberalisierung.