Köln als Logistikstandort weiter ausbauen

19.05.2005 Meldung FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln

Mendorf vertritt Oberbürgermeister Stellvertretend für den Oberbürgermeister der Stadt Köln durfte Marco Mendorf, 1. stellv. Vorsitzender des Wirtschaftsausschusses der Stadt Köln, das Grußwort auf der 5-Jahres-Feier der Firma ProLogis Deutschland halten. ProLogis gehört zu den weltweit führenden Anbietern von Logistikzentren und Dienstleistungen und führt seit dem Jahr 2000 das Deutschlandgeschäft vom Standort Köln-Eifeltor. In seiner Rede, die Mendorf im Anschluss an die Rede des amtierenden Wirtschaftsministers NRW, Harald Schartau, halten durfte, forderte er die Weiterentwicklung des Standortes Köln. Die Ausweisung ausreichender Gewerbeflächen und Immobilienstandorte sei Voraussetzung zur Anwerbung weiterer Investitionen nach Köln. Lesen Sie hier die gesamte Rede Grußwort zur 5-Jahresfeier von ProLogis Deutschland am 17. Mai 2005 Marco Mendorf, Mitglied des Rates der Stadt Köln und 1. stellv. Vorsitzender des Wirtschaftsausschusses Sehr geehrten Damen und Herren, sehr geehrter von Weiler, sehr geehrter Herr Schröder, sehr geehrter Herr Minister, gern bin ich der Einladung von ProLogis Deutschland zur heutigen 5-Jahresfeier gefolgt und überbringe Ihnen die besten Grüße von Rat und Verwaltung der Stadt Köln. Ich darf Ihnen auch im Namen des Oberbürgermeisters Fritz Schramma herzlich gratulieren. Seit dem Jahre 2000 wird das Deutschland-Geschäft von ProLogis von Köln-Eifeltor aus gesteuert und dieser fünfjährige „Geburtstag“ ist ein schöner Anlass zum Feiern. ProLogis ist Spezialist und weltweit führender Anbieter von Logistikzentren und Dienstleistungen. ProLogis besitzt, verwaltet und erschließt an weltweit strategisch wichtigen Standorten über 27 Millionen Quadratmeter hochmoderne Lagerflächen und vermietet sie in Logistikzentren in den USA, Asien und Europa an namhafte Logistikfirmen, Hersteller und Handelsunternehmen. Zu den Kunden in Deutschland zählen u.a. C&A Mode KG, DaimlerChrysler, Tchibo Logistik GmbH oder namhafte Logistiker wie Gefco, NYK Logistics oder tts Global Logistics für das Haribo-Zentrallager hier in Köln-Eifeltor. Hervorragende Gewerbeimmobilien und Logistikdienstleistungen stellen so eine globale Logistiklösung dar, und erfüllen die Expansions- und Neustrukturierungswünsche der Kunden. Die Betriebsbetreuung der Wirtschaftsförderung der Stadt Köln steht in engem Kontakt mit ProLogis in allen Fragen zu Firmenansiedlungen und den damit z.B. zusammenhängenden Baugenehmigungen. So hat die Wirtschaftsförderung auch den Bauantrag für die Firma tts Global Logistics, die für Haribo die Lagerhaltung und Distribution übernimmt, begleitet und dazu beigetragen, dass das Bauvorhaben möglichst zeitnah realisiert werden konnte. Auch mit Blick auf verbleibende Freiflächen auf dem Gelände von ProLogis wird die Wirtschaftsförderung sich gern gemeinsam mit dem Unternehmen engagieren um weitere Ansiedlungen reibungslos umzusetzen. Sehr verehrten Damen und Herren, die Verkehrs- und Logistikbranche wird von Wirtschaftsforschungsinstituten, Verkehrswissenschaftlern und Politikern häufig als diejenige Branche bezeichnet, in welcher in den nächsten Jahren die größten Umsatz- und Beschäftigtenzuwächse zu erwarten sein werden. Dies sagt uns schon der Blick auf die europäische Landkarte. Allein die wirtschaftlichen Entwicklungsbedarfe von Ost- und Südosteuropa garantieren ein langanhaltendes Wachstum in Bezug auf den innereuropäischen Warenaustausch. Und Deutschland nimmt hier eine zentrale Position ein. Um die günstigste Positionierung konkurrieren viele Regionen innerhalb des Wirtschaftsraumes. Nordrhein-Westfalen ist aufgrund der wirtschaftlichen, infrastrukturellen und geografischen Gegebenheiten sowie der hohen Bevölkerungsdichte ein ausgezeichneter Logistikstandort. Darum hat Köln schon früh die zentralen politischen Entscheidungen getroffen, die darauf abzielen, die Stadt zu einer der größten europäischen Verkehrs- und Logistikdrehscheiben auszubauen. Und bereits heute spielt der Bereich Logistik für Köln eine große wirtschaftliche Rolle und hat sich zu einem eigenständigen Wirtschaftsfaktor entwickelt, dessen Bedeutung weit über die regionalen Grenzen hinausreicht. Die gewachsene Stellung Kölns als logistisches Zentrum ist auch auf die geografische Lage der Stadt zurückzuführen: · Zwei Drittel der europäischen Bevölkerung lassen sich von hier aus binnen 24 Stunden beliefern. · Köln ist zudem Europas größtes Drehkreuz für kombinierten Ladungsverkehr im Binnenland. · Beim Frachtumschlag liegen sowohl der Köln/Bonn Airport als auch die Kölner Häfen in ihren Marktsegmenten an der Spitze. · Und mit dem weiteren Ausbau des Flughafens und des Güterverkehrszentrums Eifeltor wurden die Rahmenbedingungen für eine Expansion der Branche weiter verbessert. Sehr verehrten Damen und Herren, hier am Güterverkehrszentrum Eifeltor (GVZ) in Köln, Deutschlands größtem Umschlagbahnhof für den kombinierten Güterverkehr, werden rund um die Uhr bis zu 1.100 Container pro Tag verladen. Im europäischen Vergleich rangiert das Güterverkehrszentrum mit über 265.000 Ladeeinheiten (LE), 80.000 qm Lager- und Logistikfläche für bis zu 840 Großcontainern (TEU - Twenty-feet Equivalent Unit) sowie Abstellflächen für rund 60 Sattelschlepper auf Platz drei. Durch den direkten Autobahnanschluss ist ebenfalls für schnelle Wege und kurze Umschlagzeiten gesorgt. Die bis zu 40 ein- und ausgehenden Züge pro Tag transportieren die hier umgeschlagenen Güter vor allem weiter nach Italien, in die Schweiz und nach Spanien. Somit kompensiert der Schienenverkehr über 280.000 Schwerlasttransporte im Jahr. Köln ist seit langem einer der bedeutendsten Eisenbahnknotenpunkte Europas. Über 1.300 Reisezüge zählt der Kölner Hauptbahnhof täglich. Wichtige Impulse geben die internationalen Hochgeschwindigkeitsverbindungen, die London, Paris, Amsterdam und Brüssel mit Köln verbinden. Der französische "Superzug" Thalys lässt die Fahrzeit nach Paris auf vier Stunden - nach Abschluss der Streckenmodernisierung sogar auf unter drei Stunden - zusammenschmelzen. Nach Brüssel sind es zweieinhalb und nach London mit Thalys und Eurostar etwas mehr als viereinhalb Stunden. Auch hier werden sich die Reisezeiten in den nächsten Jahren noch weiter deutlich verringern. Stündliche ICE-Verbindungen bestehen beispielsweise auf den Strecken Köln-Berlin, Köln-Hamburg oder Köln-München. Mit der neuen Hochgeschwindigkeitsstrecke nach Frankfurt, mit dem neuen Flughafenbahnhof und mit dem Ausbau des Bahnhofs Köln-Deutz zum dritten Kölner ICE-Terminal hat die Domstadt ihre Bedeutung als zentrale Drehscheibe im Schienenschnell-verkehr weiter gestärkt. Meine sehr verehrten Damen und Herren, das Angebot an logistischen Gesamtpaketen ist heute eines der wichtigsten Kriterien für die Standortwahl von Unternehmen. Entsprechend zählt Köln zu den Top-Adressen für Industrie und Handel. Und ein Unternehmen wie ProLogis als hochspezialisierter Logistikanbieter trägt wesentlich dazu bei. Durch ein klares Votum für den Wirtschaftsstandort Köln hat sich in den letzten Jahren unsere Stadt als ein bedeutender nationaler Immobilienstandort mit zunehmender internationaler Anziehungskraft etablieren können. Dies ist – bei allen Standortqualitäten, die die Domstadt auszeichnen – keine zufällige Entwicklung. Die Wirtschaftsförderung der Stadt Köln fokussiert das Thema Immobilienstandort schon seit geraumer Zeit im Rahmen des Standortmarketings Wir bemühen uns, Köln als Immobilienstandort im In- und Ausland zu vermarkten. Köln präsentiert sich in Beilagen zum Immobilienstandort in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und im Immobilien Manager. Außerdem präsentiert sich Köln bei Auftritten auf den wichtigen Immobilien-messen, der Expo Real in München, wo wir von Anfang an dabei waren, oder die kontinuierliche Präsenz auf der Mipim in Cannes: Zusammen mit unseren Partnern ist es uns dabei nicht zuletzt dank der guten Kooperation mit den örtlichen Akteuren der Immobilienwirtschaft gelungen, die Auftritte nicht nur quantitativ sondern auch qualitativ kontinuierlich auszubauen. Die zahlreichen Baukräne und Immobilienprojekte in unserer Stadt unterstreichen ebenfalls die Dynamik am Kölner Markt. · Der Rheinauhafen, das zentrale Stadtentwicklungs-projekt in der linksrheinischen City, wächst mit Riesenschritten. Im Rechtsrheinischen stärken der Masterplan 2006 der Koelnmesse und das Gesamtvorhaben ICE-Terminal Köln Messe/Deutz die rechtsrheinische Innenstadt als Standort von internationalem Format. · Die Koelnmesse errichtet vier neue Hallen im Norden, das Gelände ist somit nicht länger durch Bahngleise geteilt. Mit dem geplanten neuen Messeentree erreichen Besucher vom ICE-Terminal zu Fuß die Veranstaltungen der Koelnmesse. · Das ICE-Terminal selbst ist mit der neuen rechtsrheinischen ICE-Strecke Richtung Frankfurt in einer ersten Teilstufe bereits in Betrieb. · Mit der Flughafenschleife und dem Flughafenbahnhof sind weitere wichtige Infrastrukturbausteine ergänzend hinzugekommen. Zentraler und bequemer geht es nicht. Und Sie wissen, meine Damen und Herren, dass das ICE-Terminal in Deutz auch unabhängig vom Thema Messe weit mehr ist, als ein bloßes Infrastrukturprojekt. Hier entsteht nicht zuletzt mit dem geplanten Hochhausensemble ein Standort von internationaler Anziehungskraft. Ein wichtiges, erstes Signal war hier die Entscheidung von RTL, ab 2008 aus den historischen Rheinhallen der Messe auf Sendung zu gehen, was mit Blick auf die Standortqualitäten eine deutliche Sprache spricht. Hinzu kommt die Ansiedlung der Europäischen Flugsicherheitsbehörde EASA. Neue Adresse der internationalen Flugsicherheitsbehörde ist der KölnTriangle, einer der vier Hochhausstandorte, die in Zusammenhang mit dem neuen ICE-Terminal geplant sind. Der KölnTriangle komplettiert als abschließender Bauabschnitt das Büroobjekt Hermann-Pünder-Straße, wo die ersten Mitarbeiter der EASA ihre Arbeit zwischenzeitlich aufgenommen haben. Hier werden in Zukunft 350 Mitarbeiter beschäftigt. Auch die Wahl des neuen Standortes der World Trade Centers Association ist auf Deutz gefallen, nämlich auf das Business-Center am Messekreisel. Am zweiten Hochhausstandort südlich der Bahntrasse wird an der Opladener Straße der sogenannte Cologne One nach Plänen von Helmut Jahn realisiert. Für die beiden Hochhäuser auf der Messeseite sind ein Hotel und ein weiterer Büroturm geplant. Erlauben Sie mir zum Ende eine persönliche Anmerkung: Der Wohlstand unsers Landes kann nur mir einer Weiterentwicklung unserer Wirtschaft gesichert und ausgebaut werden. Köln als Immobilien- und Logistikstandort benötigt Dynamik und neue Ideen. Köln muss die Kraft aufbringen, neue Projekte zu realisieren und Investitionen nach Köln zu holen und in Köln zu halten. Hierbei muss Stadtentwicklung auch im Einklang mit den Grundsätzen des Denkmalschutzes vorangetrieben werden. Wenn ich allerdings an die Diskussion um unser Weltkulturerbe denke, könnte die Unesco ein wenig mehr Kölsche Gelassenheit vertragen: Die Stadt muss sich weiterentwickeln und darf nicht auf Kosten eines überzogenen Denkmalschutzes gelähmt werden. Unabhängig von dieser Diskussion, meine Damen und Herren, sehen wir: der Kölner Markt beweist Dynamik. Wir können die weitere Entwicklung optimistisch in Angriff nehmen. ProLogis in Köln ist ein Beispiel für die Zukunftsfähigkeit unserer Stadt. Ich wünsche allen Beteiligten weiterhin viel Erfolg und freue mich auf die heutigen Feierlichkeiten. Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit.

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