Kirchmeyer: Die Babyklappe darf nicht sterben
03.02.2004 Meldung FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln
FDP stellt Anfrage im Rat Auf Antrag der FDP-Fraktion sprach sich der Rat am 23. Mai 2000 einstimmig für die finanzielle Unterstützung des Baus einer Annahmestelle für Findelkinder im „Haus Adelheid“ unter der Leitung des Sozialdienstes Katholischer Frauen (SKF) mit einem Investitionskostenzuschuss von rund 100.000 DM aus. Schon am 24. November konnte die Kölner Babyklappe feierlich eröffnet werden. Nun gibt es Überlegungen von Seiten der Betreiberin SKF, die Babyklappe zu schließen. Dazu erklärt die FDP-Ratsfrau Christtraut Kirchmeyer: „Die FDP ist mehr als verblüfft über den möglichen Rückzieher des SKF bei der Babyklappe. Seite an Seite haben Liberale und SKF für die Einrichtung in Köln gekämpft und der Erfolg hat uns doch Recht gegeben. Sieben abgegebene Babys, die eine Chance zum Leben erhalten, sprechen für sich. Die nun vorgebrachten rechtlichen Bedenken sind vorgeschoben. Das Argument der lebenslänglichen Anonymität der Eltern für die Kinder und die damit verbundenen Probleme waren schon beim Bau der Annahmestelle bekannt. Für die FDP ist es eine grundsätzliche Werteentscheidung, die Möglichkeiten, das Aussetzen von Neugeborenen mit den Gefahren für Leib und Leben zu verhindern, höher zu bewerten, als das Recht eines Kindes zu wissen, wer Vater oder Mutter ist. Die „vertrauliche“ Entbindung im Krankenhaus mit zusätzlichen Hilfen, wie es der SKF vorschlägt, ist sicherlich auch eine Hilfe, aber kein Ersatz. Niemand kann uns sagen, welches der sieben Babys dann doch ausgesetzt worden wäre. Die Babyklappe ist keine Regeleinrichtung für in Schwierigkeiten geratene Schwangere, sondern für Frauen in Extremsituationen, die sonst keinen Ausweg mehr sehen. Die Fallzahlen belegen dies und so sehen es auch die Frauen. Das Baby-Fenster soll durch Anonymität und Fürsorge Leben retten. Ich habe damals in meiner Ratsrede am 23. Mai 2000 u. a. ausgeführt: „... möge es nur ein Kind innerhalb von ein oder zwei Jahren sein, dessen Leben durch die neue Einrichtung gerettet werden kann: Wenn wir mit der Anlaufstelle für Findelkinder dieses eine Menschenleben retten können, hat sich das Engagement des SKF in vollen Zügen gelohnt.“ Heute dürfen wir uns schon über sieben Menschenleben freuen. Sollte der SKF jetzt einen Rückzieher machen, so wären ich und meine Fraktion bitter enttäuscht. Um zu klären, wie die Stadtverwaltung den Erfolg der Babyklappe und die rechtlichen Bedenken beurteilt, aber auch wie der Zuschuss zu bewerten ist und welche möglichen Alternativträger für eine solche Einrichtung in Frage kommen, hat die FDP-Fraktion eine Anfrage für die kommende Ratssitzung gestellt.“ Hier geht es zu weiteren Meldungen und Initiativen der FDP zum Thema Gesundheits- und Sozialpolitik..