Wackerhagen: Baubeschluss schnellstmöglich bestätigen

FDP kritisiert Umgang mit Sammlung Corboud

27.03.2018 Meldung FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln

Dr. Ulrich Wackerhagen

Der Kulturpolitische Sprecher der FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln, Dr. Ulrich Wackerhagen, kommentiert die aktuelle Entwicklung zur Sallung Corboud:

„„Das ist ein Witz!“ Diese Feststellung von Mariosol Corboud ist zutreffend. Ich pflichte ihr bei, dass sie der Stadt nun ein neues Ultimatum stellt, falls der Rat nicht vor 2020 nicht noch einmal über den bereits 2012 getroffenen Baubeschluss entscheiden sollte.

Erst kommt die Pflicht und dann die Kür. Die Stadt hat im März 2001 von Gérard Corboud mehr als 170 Gemälde des Impressionismus und Neoimpressionismus als „ewige Leihgabe“ angenommen und dies mit der Zusage verbunden, einen Erweiterungsbau errichten zu lassen. Dies wurde bis heute immer wieder verschoben. Nachdem das Büro Christ & Gantenbein aus Basel 2013 als Sieger aus dem Architektenwettbewerb hervorgegangen war, wurde 2016 ein Investorenwettbewerb gestartet, der vor den Gerichten jedoch keinen Bestand fand.

Die Stadt beabsichtigt, das Gebäude nun selbst zu errichten. Der Baubeginn wurde zunächst auf 2019 und dann auf das Jahr 2020 verschoben. Die Oberbürgermeisterin hat jetzt Marisol Corboud mitgeteilt, dass ein erneuter Baubeschluss erst im Jahr 2020 erfolgen könnte. In diesem Jahr findet die Kommunalwahl statt, so dass die Zusage der Oberbürgermeisterin, falls sie nach der Kommunalwahl eingelöst werden sollte, unverbindlich ist. So kann die Stadt nicht mit dem Stifterehepaar umgehen.

Am 22. März 2018 haben die Oberbürgermeisterin und der Domprobst die Pläne für das Stadtmuseum und das Kurienhaus auf dem Roncalliplatz vorgestellt. SPD und CDU haben sich bereits dafür ausgesprochen, dass der Stadtrat in seiner nächsten Sitzung am 3. Mai 2018 beschließt, dass die Planungen fortgesetzt werden.

Pflicht vor Kür. Dazu gehören die Sanierung der Bühnen, die MiQua, der Neubau des Stadtarchivs, die Sanierung des RGM und der Stadtbibliothek sowie der Erweiterungsbau für das WRM & Fondation Corboud. Es ist nicht hinnehmbar, dass der seit 17 Jahren versprochene Erweiterungsbau weiter auf die lange Bank geschoben wird. Sollte dies eintreten, so verliert die Stadt nicht nur bei Marisol Corboud, sondern auch bei allen anderen Mäzenen das erforderliche Vertrauen. Weitere Schenkungen und Stiftungen sind dann nur schwer zu erwarten.

Die FDP-Fraktion hat seit Jahren nachhaltig den mangelhaften Umgang mit Mäzenen beklagt. Vor wenigen Tagen wurde die Ausstellung „Wallrafs Erbe – Ein Bürger rettet Köln“ mit einem Festakt eröffnet, der an den Mann erinnert, der vor 200 Jahren sein Eigentum der Stadt vermacht hat und dem viele Mäzene gefolgt sind, denen wir in Köln neun Museen verdanken.

Der Rat der Stadt Köln muss noch in diesem Jahr, spätestens 2019, den Baubeschluss von 2012 bestätigen.“


 

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Ulrich Wackerhagen

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Sachkundiger Einwohner im Kulturausschuss

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