Westerwelle erhält Rute für die Grünen
22.12.2003 Meldung FDP-Ortsverband West
FDP-Chef beim traditionelles Gänseessen Einen gutgelaunten und kämpferischen Guido Westerwelle erlebte das traditionelle Gänseessen des Ortsverbandes West am Freitagabend im Tennisclub Rot-Weiß in Müngersdorf. Der FDP-Bundesvorsitzende und mehr als 100 Gäste waren der Einladung von Ortsvorsitzendem Markus Pillok gefolgt. Dabei konnten zahlreiche Anmeldungen wegen der Kapazität der Gastronomie gar nicht mehr berücksichtigt werden. So verwöhnte die Küche die Liberalen zu Beginn des Abends mit Klasse statt Masse: Gänsebraten mit Äpfeln, Rosinen und Maronen, Rot- und Rosenkohl sowie Klößen. Guido Westerwelle wollte nach der körperlichen Nahrung gerade zur geistigen Ansetzen, da hörte die Weihnachtsgesellschaft von draußen die Glocke des Nikolaus sich nähern. Der heilige Mann kam in Begleitung von Knecht Ruprecht und brachte FDP-Fraktionsgeschäftsführer Ulrich Breite dazu, ein Gedicht aufzusagen: Advent, Advent, ein Lichtlein brennt. Erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier. Und wenn das fünfte Lichtlein brennt, hast du Weihnachten verpennt. Sein Fraktionsvorsitzender Ralph Sterck brachte dann noch die ganze Gesellschaft dazu, ihn beim Singen von „Oh, Tannenbaum“ zu unterstützen. Es war klar, dass Ehrengast Westerwelle hier nicht ungeschoren davon kommen konnte. Dieser parierte aber mit dem Gedicht von der mordenden Försterin von Loriot und einer „sozialkritischen“ Betrachtung der Rolle der Frau in diesem Werk. Der Nikolaus seinerseits gab Westerwelle eine Rute und folgende Ratschläge mit auf den Weg: Lieber Guido Westerwelle, wir kennen Dich, Du bist schon helle. In Köln, da bist Du gern gesehen, drum' lassen wir Dich so schnell nicht gehen. Die FDP führst Du mit guter Hand. Das was Du sagst, spricht für Verstand. Bei vielen Menschen bist Du sehr beliebt. Ein Vorsitzender, wie's ihn selten gibt. Wir bitten Dich, versprich' uns nun, bei einer Sache nie zu ruh‘n, Sollst nun von uns die Rute nehmen und in Berlin den Grünen geben. Auf dass die FDP mit starker Hand, wird wieder dritte Kraft im Land. Nach dieser Unterstützung kam Westerwelle doch noch zu seinen politischen Aussagen. Neben dem aktuellen Bericht aus Berlin warnte er die deutsche Außenpolitik davor, die bisherige Rolle des Vermittlers zwischen kleinen und großen Ländern zu Gunsten einer neuen Kraftmeierei zu verlassen. Und in Sachen Reformen sehe er Deutschland erst am Anfang eines notwendigen Prozesses. Er wünschte sich für die Politik, dass sie im neuen Jahr weniger auf Verteilen und mehr aus Erwirtschaften, weniger auf Gleichheit und mehr auf Freiheit und weniger auf Staat und mehr auf Privat ausgerichtet werde.