Wie macht NRW Schule?

12.11.2006 Meldung FDP-Ortsverband Süd/Rodenkirchen

Diskussion mit Ralf Witzel, MdL, zum neuen Schulgesetz Im Rahmen einer Veranstaltung des FDP-Ortsverbandes Köln-Süd/Rodenkirchen unter dem Titel „Wie macht NRW Schule? ― Fragen und Antworten zum neuen Schulgesetz“ erläuterte der Parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Landtagsfraktion Ralf Witzel das neue nordrhein-westfälische Schulgesetz und stellte sich anschließend der teilweise kontrovers geführten Diskussion. Witzel informierte auf dem Bootshaus „Alte Liebe“ in Rodenkirchen über die mit dem neuen Schulgesetz verbundenen Änderungen, die die Düsseldorfer Landesregierung aus CDU und FDP auf den Weg gebracht hatte. Witzel stellte sich nach einem Interview mit Moderator Wout Nierhoff der Diskussion mit den anwesenden Eltern, Lehrern, Schülern, und bildungspolitisch interessierten Bürgerinnen und Bürgern. Zunächst skizzierte Witzel anhand von Beispielen die wichtigsten Änderungen. Beispielsweise können zukünftig Eltern auch im Bereich der Grundschule frei wählen, welche Schule ihr Kind besuchen soll. Entsprechende Wahlmöglichkeiten bestanden bisher schon im Bereich der Kindergärten und der weiterführenden Schulen, so dass ein Wettbewerb der Bildungsstätten nun auf dem gesamten Bildungsweg eines Kindes stattfindet. Eine weitere Neuerung besteht darin, dass Schulleiter künftig von der Schulkonferenz direkt gewählt werden und sich nach fünf Jahren ihrer Wiederwahl stellen müssen. Dadurch soll einerseits die Vergabe von Schulleiterstellen „nach Parteibuch“ erschwert und andererseits eine bessere Eignung der Schulleiter für ihre Leitungsaufgaben sichergestellt werden. Im Rahmen der Diskussion berichteten Lehrer, Eltern und Schüler von ihren persönlichen Erfahrungen im Schulalltag und steuerten Vorschläge zur Umsetzung des Gesetzes bei. Als besonders kritischer Punkt erwies sich dabei die mit dem neuen Schulgesetz (wieder) eingeführten Noten für Arbeits- und Sozialverhalten, die so genannten Kopfnoten. Einige der anwesenden Schüler und Lehrer erkannten Schwierigkeiten und mögliche Intransparenz dieser Form der Notengebung. Befürworter der Kopfnoten wiesen hingegen darauf hin, dass das Arbeits- und Sozialverhalten im Erwerbsleben oft eine erhebliche Rolle spiele und auch in Arbeitszeugnissen entsprechend bewertet werde. Daher sei es für junge Menschen von Vorteil, wenn sie bereits während der Schulzeit an eine derartige Bewertung herangeführt würden. Insgesamt zeigte sich, dass das neue Schulgesetz insbesondere den einzelnen, jetzt selbstständigeren Schulen neue Chancen bietet, auch wenn an einigen Punkten noch Diskussionsbedarf besteht. Aufgrund des regen Interesses denkt der Ortsverband über eine Wiederholung der Veranstaltung nach. Ortsvorsitzender Dietmar Repgen: "Es wäre interessant, in etwa einem Jahr zu erfahren, ob die Reformen tatsächlich greifen und zu einer Qualitätssteigerung der Schul- und Bildungslandschaft NRW führen." Witzel selbst bekräftigte in diesem Zuammenhang, die Landesregierung werde die Auswirkungen des neuen Schulgesetzes durch eine Evaluierung untersuchen. Hier geht es zu weiteren Meldungen und Initiativen der FDP zum Thema Bildungspolitik.

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