Wolf: Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste gut vorbereitet

05.08.2005 Meldung Innenministerium NRW

Weltjugendtag 2005 in Köln: Über 12.000 Kräfte einsatzbereit „Unsere Sicherheitsbehörden sind äußerst wachsam und auf den Weltjugendtag gut vorbereitet“, erklärte Innenminister Dr. Ingo Wolf heute anlässlich seines Besuches auf dem Marienfeld in Frechen. Unmittelbar am Ort der Abschlussveranstaltung des Weltjugendtages informierte er sich über die Einsatzkonzepte, die eigens für dieses Großereignis entwickelt worden sind. Zum Weltjugendtag werden Einsatzkräfte der Polizei und von Feuerwehr und Katastrophenschutz in einem für Nordrhein-Westfalen bislang einmaligen Umfang zusammengeführt. Der Innenminister sprach auch mit Hermann-Josef Johanns, dem Geschäftsführer der Weltjugendtag gGmbH (WJT), über den Stand der Vorbereitungen. „Eine enge Abstimmung aller verantwortlichen Behörden mit dem Veranstalter ist zu jedem Zeitpunkt gewährleistet“, sagte der Minister. Auf den Verwaltungsebenen Kreis, Regierungsbezirk und Land sind spezielle Krisenstäbe für den Weltjugendtag zuständig. Das Polizeipräsidium in Köln koordiniert alle polizeilichen Maßnahmen. Parallel dazu gibt es eine AG Sicherheit unter Beteiligung des Weltjugendtages, des Innenministeriums und der Staatskanzlei. Die Koordinierungsgruppe Land beim Innenministerium nimmt für die Landesregierung die Funktion eines übergeordneten Krisenstabes wahr. Ein entsprechender Erlass des Innenministeriums weist der Ausländerbehörde in Köln die Zuständigkeit für alle ausländischen Pilger zu. „So sind alle ausländerrechtlichen Belange in einer Hand, und unseren jungen Gästen aus aller Welt kann unbürokratisch und schnell geholfen werden“, sagte Wolf. Großzügige Regelungen bei den Ladenschlusszeiten in den betroffenen Gemeinden stellen sicher, dass sich Pilger mit Artikeln des täglichen Bedarf versorgen können. Die Sicherheitsvorkehrungen rund um den Weltjugendtag werden ständig überprüft und nötigenfalls der aktuellen Lage angepasst. Für Papst Benedikt XVI., das Oberhaupt der katholischen Kirche, gilt die höchste Sicherheitsstufe. Zum Schutz einzelner Programmpunkte des Weltjugendtages haben die Luftsicherheitsbehörden in und um Köln Teile des Luftraums zum Flugbeschränkungsgebiet erklärt. Dort darf nur auf ganz bestimmten Routen und nur unter Kontrolle der Flugsicherung geflogen werden. Unkontrollierter Flugverkehr ist etwa für den Abschlussgottesdienst am Sonntag auf dem Marienfeld untersagt. Dadurch ist der Schutz der Gäste gewährleistet. Gleichzeitig wird der Luftraum auch für Flugeinsätze der Rettungsdienste und der Polizei freigehalten. „Für die Sicherheit des Weltjugendtag wird alles getan“, versicherte der Innenminister. Allein die Abschlussveranstaltung auf dem Marienfeld ist mit einer Million erwarteter Besucher und einer Dauer von mehr als 24 Stunden für alle beteiligten Behörden und den Veranstalter eine organisatorische Herausforderung. Erwartet werden auf dem 260 ha großen Gelände rund 8.300 Busse, 60.000 PKW, 30.000 Fahrradfahrer sowie unzählige Fußgänger. Kommunen aus ganz Nordrhein-Westfalen unterstützen den Rhein-Erft-Kreis während der gesamten Dauer der Veranstaltung ebenso wie das Technische Hilfswerk und die Bundeswehr. Kräfte aus den westfälischen Regierungsbezirken unterstützen den Rhein-Erft-Kreis und die Stadt Köln. Im Schadensfall werden kurzfristig Einsatzkräfte aus den Regierungsbezirken Köln und Düsseldorf alarmiert, die in Bereitschaft stehen. Zahlen und Fakten zum Katastrophenschutz, Feuerschutz und Rettungsdienst Während der Abschlussveranstaltung auf dem Marienfeld werden im Einsatz sein: · 2.500 Helfer des Malteser Hilfsdienstes und des DRK, die für den Veranstalter WJT den Sanitätswachdienst sicherstellen durch den Betrieb von 40 festen und 5 mobilen Unfallhilfsstellen. Jede Unfallhilfsstelle ist mit 20 Mitarbeitern und 1 Arzt als erste Anlaufstelle für die Versorgung von bis zu 25.000 Besuchern ausgelegt. · 1 Medical Center der Bundeswehr mit 120 Mitarbeitern (davon 30 Ärzte), 4 Intensivbetten und 2 OP's zur Versorgung von etwa 70 Patienten (als Teil des Rettungsdienstes). · 40 Rettungswagen mit etwa 120 Helfern für Fahrten des Rettungsdienstes auf dem Gelände und ins Medical Center sowie 50 weitere Fahrzeuge des öffentlichen Rettungsdienstes für Transporte in umliegende Krankenhäuser. · 4 Behandlungsplätze (davon 1 aus dem Rhein-Erft-Kreis) mit ca. 680 Helfern und 4 Transportkomponenten mit ca. 300 Helfern und Ärzten (als Teil des Katastrophenschutzes). · 6 Lösch- und Hilfeleistungszüge mit 230 Feuerwehrleuten und mehr als 30 Feuerwehrfahrzeugen · im Bereich der Einsatzleitungen 150 Fach- und Führungskräfte mit mehr als 20 Einsatzleitfahrzeugen · 2 Rettungshubschrauber (SAR) und 2 Großraum-Rettungshubschrauber (CH-53) der Bundeswehr Insgesamt werden damit auf dem Marienfeld mehr als 4.000 Personen im Einsatz sein. Vorgeplant für eine mögliche Alarmierung und in Bereitschaft sind · 10 Behandlungsplätze mit 10 Transportkomponenten und 10 Betreuungseinheiten der Hilfsorganisationen mit einem Potenzial von 2.000 Helfern, 100 Ärzten, 100 Rettungswagen und 100 Krankenwagen · 2 Einsatzbereitschaften aus den Regierungsbezirken Arnsberg und Düsseldorf mit insgesamt 1.200 Feuerwehrkräften und 250 Feuerwehrfahrzeugen D.h. etwa 3.300 weitere Personen sind voralarmiert. NRW unterstützt darüber hinaus das Gemeinsame Lagezentrum des Bundes und der Länder (GMLZ) beim Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) durch die Entsendung von Führungskräften aus dem Regierungsbezirk Düsseldorf. Am Institut der Feuerwehr in Münster steht eine zentrale Personenauskunftsstelle (PASS NRW) mit bis zu 30 Abfrageplätzen bereit, um kommunale Auskunftsstellen bei einem Schadensfall zu unterstützen und Anrufern Auskunft über den Verbleib ihrer Angehörigen zu erteilen. Zahlen und Fakten zur polizeilichen Einsatzbewältigung · Bis zu 3.700 Beamtinnen und Beamte werden im Einsatz sein. · Bis zu 1.500 Beamtinnen und Beamte aus dem gesamten Bundesgebiet (Bereitschaftspolizei der Länder und des Bundes) sind aufgefordert, die NRW-Polizei zu unterstützen. · Ausländische Polizeibeamtinnen und –beamte aus Portugal, Spanien, Italien, Polen und Frankreich (europäische Staaten mit dem voraussichtlich höchsten Pilgeraufkommen) werden den Einsatz unterstützen. · Technische Einsatzeinheiten aus ganz NRW sorgen für Sicherheit (Verschweißen von Gullydeckeln, Einsatz von Tauchern). · Spezialeinheiten aus ganz NRW sorgen für die Sicherheit des Papstes zu Lande, zu Wasser und in der Luft. · Besonders gefährdete Bereiche werden abgesperrt (ca. 2000 Absperrgitter). · Bis zu 30 Sprengstoffspürhunde sind im Dienst. · Die komplette Fliegerstaffel der Polizei ist eingebunden.

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