Köln als Drehkreuz des Fernbusverkehrs stärken

17.10.2014 Anträge FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln

Die FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln hat gebeten, folgenden Antrag auf die Tagesordnung der Ratssitzung am 13. November 2014 setzen zu lassen.

Der Rat möge beschließen:

Der Rat begrüßt die gefundene Lösung, an der Stelle des ehemaligen Busbahnhofes am Terminal 2 des Flughafens KölnBonn einen Haltepunkt für Fernbusse einzurichten. Er fordert alle Beteiligen auf, alles in ihren Möglichkeiten zu unternehmen, um diese Einrichtung an dieser Stelle langfristig zu erhalten, weil dadurch eine optimale Verknüpfung der unterschiedlichen Verkehrsträger ermöglicht wird.

Der erkennt an, dass sich die Lage des Fernbusverkehrs seit der städtischen Untersuchung aus dem Jahr 2009 durch die Liberalisierung zum Jahr 2013 vollkommen verändert hat. Die damals ermittelten Grundlagen und beschlossenen Schlussfolgerungen entsprechen nicht mehr dem aktuellen Stand dieses stark wachsenden Verkehrsträgers und gehören daher überarbeitet und aktualisiert.

Der Rat beauftragt die Verwaltung, eine neue Marktanalyse in Auftrag zu geben, inwieweit man das Fernbusdrehkreuz Köln durch einen zweiten innerstädtischen Haltepunkt wie z.B. am Breslauer Platz stärken kann. Die Untersuchung ist extern zu vergeben. Die nötigen Haushaltemittel sind im Haushalt 2015 bereitzustellen. Die Ergebnisse sind dem Rat bis Ende 2015 mit entsprechenden Beschlussempfehlungen vorzulegen.

Begründung:

„Kommunen sollten Fernbuskonzepte entwickeln, proaktiv als Partner in das Fernbusthema einsteigen und die gegenwärtige ‚Pionierzeit‘, die an die Zeit der Entstehung der Eisenbahnen erinnert, zur eigenen Positionierung im Fernbusnetz nutzen“, schreibt Tilman Bracher in diesem Sommer in einem Bericht des Deuten Instituts für Urbanistik. Bei der Stadtverwaltung und der Ratsmehrheit in Köln hat man hingegen den Eindruck, dass es sich beim Fernbusverkehr um ein notweniges Übel handelt, das es zu verdrängen gilt.

Die Entscheidungsgrundlagen für die ausschließliche Verlagerung des Fernbusverkehrs haben sich derart geändert, dass neue Untersuchungen erforderlich sind, damit Köln mit einer Neubebauung des Breslauer Platzes ohne Busbahnhof nicht eine einmalige Chance und notwendige Infrastrukturmaßnahme verbaut, die die Stellung als Verkehrskreuz des Westens in diesem Segment gefährden könnte.

Bei der damaligen Untersuchung war der Fernbusverkehr vom Bild weniger Fahrten pro Tag meist aus dem osteuropäischen Ausland gekennzeichnet. Inzwischen ist es ein attraktives Verkehrsmittel mit stark wachsenden Fahrgastzahlen. Auch wenn irgendwann ein Sättigungsgrad erreicht ist, hat sich der Markt innerhalb weniger Jahre vollkommen verändert.

Sicher gibt es die Fahrgäste, die z.B. aus Osnabrück kommend mit dem Fernbus den Flughafen KölnBonn anfahren, um mit dem Billigflieger weiter nach Ibiza zu fliegen. Doch Köln ist auch eine Studentenstadt und ob seines Kultur- und Freizeitangebotes außerdem Ziel für Städtetouristen aus ganz Deutschland. Für diese Reisenden ist der Haltepunkt Flughafen wenig attraktiv.

Ähnlich wie in Berlin, wo künftig zwei Fernbushaltepunkte angedacht sind, könnte man sich auch in Köln vorstellen, dass zusätzlich zum Flughafen ein Haltepunkt in der Innenstadt angeboten wird, der von den Fahrpreisen wegen möglicherweise höherer Haltegebühren durchaus teurer angefahren werden könnte. So ist an die Versteigerung von Halteslots zu denken: Wer zwischen 7 und 9 Uhr halten will, muss mehr zahlen als der Bus, der später ankommt. Die entsprechenden Marktbedingungen zu ermitteln, ist Ziel der durch diesen Beschluss beauftragten Untersuchung.

gez. Ralph Sterck - Vorsitzender

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Ralph Sterck, MdR

Ralph Sterck, MdR

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Stadtentwicklungspolitischer Sprecher der Ratsfraktion

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