Selbstverpflichtung für Deutsch als Umgangssprache

03.04.2006 Meldung FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln

FDP schreibt an Kölner Schulkonferenzen: Entscheidet selbst In einer Schule in Berlin-Neukölln haben sich die Lehrerschaft, Elternpflegschaft und die Schülervertretung freiwillig verpflichtet, Deutsch als Umgangssprache - auch in den Schulpausen - zu verwenden. Mit dieser Vereinbarung wollten die Akteure die Sprachkompetenz in Deutsch ausbauen und einer Aus- bzw. Abgrenzung in der Schülerschaft mit vielen unterschiedlichen Muttersprachen an dieser Schule entgegenwirken. Der Integrationsrat der Stadt Köln hat nun eine Resolution verabschiedet, dass solch eine Initiative an Kölner Schulen unterbleiben soll. Der Vorsitzende der FDP-Fraktion, Ralph Sterck, hat den Beschluss des Integrationsrates zum Anlass genommen, die Schulkonferenzen an Kölner Schulen anzuschreiben. Die FDP ist der Ansicht, dass die Thematik viel zu ernst ist, um sie mit Ideologiedebatten zu überfrachten und Initiativen damit abzuwürgen. Welche Maßnahmen zur Verbesserung der Sprachkompetenz in Deutsch ergriffen werden, sollen die Schulen selbst entscheiden. Die Liberalen halten eine freiwillige Selbstverpflichtung, Deutsch als Umgangssprache - auch in Schulpausen - einzuführen, für legitim. Das Schreiben an die Kölner Schulkonferenzen geben wir hier wieder. Sehr geehrte Damen und Herren, in einer Schule in Berlin-Neukölln haben sich die Lehrerschaft, Elternpflegschaft und die Schülervertretung freiwillig verpflichtet, Deutsch als Umgangssprache, auch in den Schulpausen, zu verwenden. Mit dieser Vereinbarung wollten die Akteure die Sprachkompetenz in Deutsch ausbauen und einer Aus- bzw. Abgrenzung in der Schülerschaft mit vielen unterschiedlichen Muttersprachen an dieser Schule entgegenwirken. Dieser Versuch ging so lange gut, bis sich die Politik einschaltete und daraus eine ideologische Debatte wurde, die nun in ganz Deutschland herumwabert. Diese Debatte hat nun auch Köln erreicht. Der Integrationsrat der Stadt Köln, ein Ausschuss des Rates, in dem die wichtigsten politischen Migrantenorganisationen zusammen mit den demokratischen Ratsfraktionen mit Sitz und Stimme vertreten sind, hat - gegen die Stimme der FDP-Fraktion - eine Resolution verfasst, dass an Kölner Schulen solch eine Art der Selbstverpflichtung vermieden werden soll. Wir möchten das Thema hinbringen, wo es hingehört: an die Schulen. Die fehlende Sprachkompetenz der deutschen Sprache eines erheblichen Anteils von Schulkindern mit Migrationshintergrund ist als Problem nicht wegzudiskutieren. Deshalb muss in Kindergärten und Schulen die Sprachförderung massiv ausgebaut und verbessert werden. Eine Initiative kann eine verbindliche Regelung sein, als Umgangssprache auch in den Schulpausen Deutsch einzuführen. Solch eine Vereinbarung kann aber nicht von „oben herab“ diktiert werden, sondern muss von den Beteiligten und Betroffenen selbst entschieden werden, allein schon deshalb, da eine Nichteinhaltung sanktionslos bleiben wird. Diesen Weg ist die Schule in Berlin-Neukölln mit ihrer freiwilligen Vereinbarung gegangen und wenn eine Schule so selbst entscheidet, halten wir Liberale diese Entscheidung für legitim. Ob jedoch diese Initiative an Ihrer Schule oder an anderen Kölner Schulen anwendbar ist, können und wollen wir nicht beurteilen. Das sollen nach unserer Intention die Schulen in Köln selbst besprechen und in der Schulkonferenz entscheiden. Wir Liberalen wollen jedoch keine Denkverbote! Deshalb möchte wir mit unserem Schreiben die Schulkonferenzen an Kölner Schulen, mit vergleichbarer Problematik wie an der Schule in Berlin-Neukölln, einladen, in ihrem Gremium das Thema „Initiativen zu verbesserten Sprachkompetenz in Deutsch“ aufzugreifen. Vielleicht kommen sie zu ganz anderen Antworten und Initiativen als die Berliner Schule, vielleicht wollen sie auch mal den Berliner Versuch starten. Wir Liberale wollen nur nicht, dass solch eine wichtige Thematik in Köln und an unseren Schulen einfach abgewürgt wird. Jeder Vorschlag, mit dem die Sprachkompetenz in Deutsch an Schulen gefördert werden kann, ist für uns nachdenkenswert und diskussionswürdig. Dazu möchten wir Sie mit diesem Schreiben ermuntern. Mit freundlichen Grüßen Ralph Sterck - Fraktionsvorsitzender Hier geht es zu weiteren Meldungen und Initiativen der FDP zum Thema Bildungspolitik.

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