Sterck: Böhm-Moschee weltweit einmalig
22.09.2006 Meldung FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln
Liberale Bemühungen erfolgreich Politik ist ja bekanntlich das Bohren dicker Bretter. Und ein Brett liberaler Kommunalpolitik ist seit gestern durch: der Bau einer repräsentativen Moschee in Köln. Die FDP-Ratsfraktion hat in dieser Frage drei „Schlachten“ geschlagen und am Ende gewonnen. Zunächst ging es darum, eine politische Mehrheit zu Gunsten einer Moschee herzustellen, nachdem zahlreiche Anläufe in den 90er Jahren an Widerständen in Politik und Verwaltung gescheitert waren. Die Liberalen veranstalteten zu Gunsten dieses Umdenkungsprozesses mehrere Moscheebaukonferenzen mit den relevanten Gruppen, organisierte eine Moschee-Rundfahrt und initiierte schließlich im Jahr 2001 einen entsprechenden Ratsbeschluss. Die Türkisch-Islamischen Union DITIB will nun ihr Grundstück mit einer neuen Moschee bebauen und konnte zur Auslobung eines internationalen Wettbewerbs bewogen werden, der 32 Entwürfe zum Vorschein brachte. Die Preisgerichtssitzung im März diesen Jahres entwickelte sich zum Krimi und dauerte mit Sitzungsunterbrechung bis in die Nacht, da einige Preisrichter dem Bauherrn wichtige Merkmale einer Moschee wie Kuppel und Minarette zu Gunsten moderner Architektur verweigern wollten. Auch dem Engagement des liberalen Preisrichters und FDP-Fraktionschefs Ralph Sterck war es zu verdanken, dass am Ende in einer Kampfabstimmung mit dem Entwurf von Paul und Gottfried Böhm ein Vorschlag mit Kuppel und Minaretten gewann. In der Folge der Preisgerichtssitzung galt es, die DITIB davon zu überzeugen, sich dem Votum des Preisgerichtes anzuschließen und das Büro Böhm mit der Planung zu beauftragen. Aus Insiderkreisen war zu hören, dass auch mit den Plätzen 4 und 5 des Wettbewerbs geliebäugelt wurde. So beantragte die FDP eine Aktuelle Stunde im Integrationsart und brachte eine Resolution in den Stadtentwicklungsausschuss ein, der die DITIB aufforderte, sich für den 1. Preisträger zu entscheiden. Gestern nun stieg „weißer Rauch“ über der DITIB-Zentrale an der Venloer Straße in Ehrenfeld auf: Vater und Sohn Böhm haben den Zuschlag bekommen. „Der Bau einer repräsentativen Moschee mit zwei Minaretten und einer einmaligen Kuppel, die die Kölner DITIB-Moschee weltweit unverwechselbar machen wird, kann im kommenden Jahr beginnen“, freut sich Sterck. Kuppel und Minarette würden Köln bereichern. Obwohl Köln ein islamisches Glaubenszentrum sei und mehrere Dutzend Moscheegemeinden meist in umgenutzten Gewerbeimmobilien beherberge, gebe es bisher keine nach außen erkennbare Moschee. „Gerade in der derzeitigen Situation gelte es, ein sichtbares Begegnungszentrum zu schaffen, in dem Kölnerinnen und Kölner muslimischen und nicht muslimischen Glaubens zusammenkommen können“, meint Sterck. Man wolle wie in zahllosen anderen Städten in Deutschland den Muslimen das gleiche Recht eines städtebaulichen Identifikationspunktes geben, wie Christen und Juden es hätten. Hier geht es zu weiteren Meldungen und Initiativen der FDP zum Thema Moscheebau in Köln.