Köln hat großes Potenzial

12.02.2007 Meldung FDP-Kreisverband Köln

Liberaler Arbeitskreis Medienpolitik zum Standort Köln Von Wolfgang Baumann In der letzten Sitzung des liberalen Arbeitskreises Medienpolitik ging es um das Thema „Medienstandort Köln - Gegenwart und Zukunftsperspektiven“. In der Geschäftsstelle des Kreisverbands im Stapelhaus an der Frankenwerft begrüßten der Vorsitzende Wout Nierhoff und die rund 20 Teilnehmer diesmal drei Vertreter der Stabsstelle Medien aus dem Amt des Oberbürgermeisters: den Leiter Konrad Peschen und seine beiden Mitarbeiter Andreas Füser und Helmut Blömeke. Ein Kernthema in der interessanten Diskussionsrunde war der weiterhin aktuelle Standortwettbewerb in der Medienbranche insbesondere zwischen Köln, Berlin und München. Die Mitarbeiter der Stabsstelle Medien sehen die Kölner Medienwirtschaft hier sehr gut aufgestellt. Konrad Peschen verwies auf die hohe Beschäftigtenzahl im Kölner Medienbereich, die er als das „wirtschaftliche Faustpfand“ bezeichnete, da sie künftig eher noch zunehmen werde. Ein wesentlicher Grund für die positive Entwicklung sei auch, dass Köln vom Zusammenbrechen des so genannten Neuen Marktes vor vier Jahren nicht so stark betroffen war. Anders als an anderen Standorten waren die neu entstandenen Kölner Medienfirmen nicht überstürzt an die Börse gegangen. Dadurch waren sie von den Folgen des „Crash“ weniger betroffen und sind mittlerweile wieder auf Wachstumskurs. Dennoch bemängelten die Mitarbeiter der Stadt ein gewisses Imageproblem, das sich zu sehr auf typische Kölner Eigenheiten wie den Karneval begrenze. Nach Ansicht von Andreas Füser sei dieses „Karnevalsimage viel zu dominant in der Außenkommunikation“ und verdränge generell das große wirtschaftliche Potenzial, nicht nur in der Medienbranche. Helmut Blömeke verwies hier auch noch auf einen gewissen Hang zur „einseitigen Berichterstattung“ in Kölner Medien, die eher die Probleme von Kölner Unternehmen thematisieren. Das verdränge in der öffentlichen Wahrnehmung viele positive Meldungen von Neuansiedlungen, gerade im Bereich der Medienwirtschaft. Als Konsequenz ergibt sich insbesondere für die Mitarbeiter der Stabsstelle Medien, noch zielgerichteter auf das wirtschaftliche Potenzial der Stadt gerade in der Medienbranche aufmerksam zu machen. Hierzu stellten sie abschließend ein Konzept vor, dass im Wesentlichen auf zwei Kernpunkten basiert: zum einen auf der gezielten Förderung von Unternehmensansiedlungen bzw. -erweiterungen in den neuen Märkten wie z.B. digitale-TV-Produktion oder Mobilfunk. Hier sollen künftige Geschäftsmodelle sich nicht nur allein auf Produzenten - z.B. große TV-Sender - begrenzen, sondern als ganzheitliches „Netzwerk“ verstanden werden, um mediale Zulieferer aus Nachbarbranchen - z.B. IT-Branche oder Veranstaltungsservice - verstärkt mit einzubeziehen. Zum anderen umfasst das Konzept auch die Förderung von Medienkompetenz insbesondere der älteren Generation, deren Kinder immer mehr Zeit vor PC und Internet verbringen als vor den klassischen Medien wie TV oder Zeitung. Hier könnte nach Ansicht von Helmut Blömeke eine tiefe Kluft entstehen zwischen der „abgehängten“ Elterngeneration und den Jugendlichen, die sich zunehmend ihre eigene „digitale Welt“ aufbauen. Daraus ergeben sich für die Stabsstelle Medien neben der offensichtlichen Schnittstelle zum Bereich Wirtschaftsförderung/Stadtmarketing auch noch eine weniger offensichtliche zum Bereich Jugend & Familie. Die nächste Sitzung des Liberalen Arbeitskreises Medienpolitik findet am 13. Februar um 20.00 Uhr in der Kreisgeschäftsstelle, Frankenwerft 35 (Stapelhaus) in der Kölner Altstadt statt.

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