Zünden die Blindgänger?

Politiker wollen einen Experten einladen

15.02.2016 Pressemeldung Kölner Wochenspiegel

Karl-Heinz Daniel, Mitglied der Bezirksvertretung Rodenkirchen

Rodenkirchen. Viele gefährliche Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg befürchtet die FDP-Fraktion in den Rodenkirchener und Sürther Rheinwiesen. Daher wünscht sie, der Kampfmittelbeseitigungsdienst des Landes Nordrhein-Westfalen solle die Bereiche vorsorglich auf unentdeckte Sprengkörper untersuchen. Einen entsprechenden Antrag hatten die FDP-Bezirksvertreter zur jüngsten Versammlung der Lokalpolitiker vorbereitet. 

Die Verwaltung hatte schon vor der Sitzung schriftlich Stellung genommen und das Anliegen abgelehnt. Grundstücke würden nur infolge eines konkret geplanten Bauvorhabens nach Antrag des Bauherrn beziehungsweise Eigentümers auf Luftbildauswertung überprüft, hieß es in der Mitteilung. 

„In Kenntnis dieser Stellungnahme halten wir den Antrag dennoch aufrecht“, erklärte Karl Wolters (FDP). Da weder auf den Rodenkirchener noch den Sürther Rheinwiesen gebaut werden würde, würde ja hier nie geprüft und das sei gefährlich, meinte er. „Im Zweiten Weltkrieg ist die Rodenkirchener Autobahnbrücke häufig Ziel von Luftangriffen gewesen, die auch den Stadtteil Rodenkirchen schwer mit Bomben getroffen haben, viele sind in den Wiesen gelandet“, schilderte er. Dagmar Dahmen vom Ordnungsamt der Stadt Köln entgegnete, dass tatsächlich nur anlassbezogen überprüft wurde. „Das ist ansonsten sehr aufwändig und kostenintensiv“, erläuterte sie. Es bestünde aber in den genannten Bereichen kein Grund zur Sorge und daher auch kein Grund für eine vorsorgliche Untersuchung, so Dahmen. 

Christoph Schykowski (CDU) hielt eine prophylaktische Überprüfung für kontraproduktiv. „Der Kampfmittelbeseitigungsdienst hat ja nicht unendlich Personalkapazitäten, und Köln ist nicht die einzige Stadt, die bombardiert wurde. Wir glauben der Verwaltung und lehnen den Antrag ab“, sagte er. Ihm schloss sich Elisabeth Sandow (SPD) an. „Die Zünder der Bomben werden mit der Zeit extrem gefährlich. Wir können das Problem nicht auf die lange Bank schieben“, meinte hingegen Torsten Ilg (Freie Wähler Köln). 

Karl-Heinz Daniel erklärte, dass ein Mitarbeiter des Ordnungsamtes im Rahmen einer Informationsveranstaltung dazu geraten habe, den Antrag zu stellen. Bezirksbürgermeister Mike Homann schlug vor, den Antrag zu vertagen und in der nächsten Versammlung der Bezirksvertreter einen Fachmann zum Thema zu hören. Diesem Vorschlag stimmte die FDP zu, der Antrag wurde einstimmig vertagt mit der Maßgabe, einen Experten des Kampfmittelräumdienstes zur Aufklärung über die Gefahren zur nächsten Sitzung einzuladen.

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