"Bob und der globale Sockenschuss"

„…oder so“ – Die Kolumne von Maren Friedlaender

29.10.2016 Meldung FDP-Kreisverband Köln

Bob! Hallooo, Bob. Keine Antwort. Bo-hob? Wegen Nobelpreis! Stockholm is calling. Noho-bel-preis! Für Literatur! Das ist eine Auszeichnung, die so Leute wie Thomas Mann vor Dir bekamen. Thomas Mann? Kein Begriff? Don’t you know him? William Faulkner perhaps? Ich weiß auch nicht, warum die Schweden Dir den Preis aufdrängen und noch 8 Millionen Kronen dazu. Da lächelst Du nur gelangweilt? So ein devisengeschützter linker Alt-Barde hat sein Schäfchen sicher im Trockenen. Dauerprotest macht sich bezahlt. Wie wär’s mit einem Lebenszeichen? Or did you blow the answer in the wind?

Ach, wir haben ja irgendwie alle einen an der Marmel. Las ich gerade bei Ariadne von Schirach. Ja, die Schirachs sind wieder im Kommen. Ariadne ist die Philosophin in der Familie und hat ein Buch über Charaktertypen geschrieben. Wie gesagt, alle einen an der Marmel. Überall. Der globale Sockenschuss nimmt zu.

Trump zum Beispiel. Schaut man bei Ariadne nach, ist er der typisch narzisstische Charakter. In der Kindheit hat ihm der Papi immer nur die Millionen zugesteckt, aber keine Liebe. Das kompensiert der Narzisst später im Leben durch Größenfantasien, braucht dauernde Bestätigung. Am liebsten hört er: "Du bist der Beste." Ob man mit so einem Sockenschuss Präsident des mächtigsten Landes werden sollte? Der Narzisst entwertet übrigens andere Menschen mit Vergnügen. Klingelt da was? Die New York Times hat eine Liste mit 281 Beleidigungen veröffentlicht. Alle von Donald in die Welt gezwitschert. Auch unsere Kanzlerin bekam ihr Fett weg: Merkel ruiniere Deutschland, schrieb Trump. Tja, da hat er vielleicht sogar... 

Angie ist übrigens eher der schizoide Charakter. Der Schizoide hat Angst vor Nähe und Abhängigkeit. Die Welt erfasst er rational, nicht durch Gefühle. Deshalb musste unsere Kanzlerin eine Studie in Auftrag gegeben, um zu erfahren, wie ihr Wahlvolk tickt. Allerlei gesellschaftliche Organisationen wie Kirchen, Gewerkschaften und Volkshochschulen veranstalteten Diskussionsforen mit Bürgern. Mehr als 200 wurden es. Teilweise kam ein Regierungsmitglied hinzu und manchmal auch die Kanzlerin. Ganz nah bei den Menschen, wie Politiker es gern formulieren. Ja, richtige Menschen. War ihr bisschen fies vor, aber hat sie gemacht.

Ca. 3,5 Millionen Euro kostet der Spaß. Es kann auch etwas mehr sein. Macht nichts, hat sich gelohnt. Nun weiß unsere Kanzlerin Bescheid. Und was wollen die Menschen? Überraschung! Sie wollen von ihrem eigenen Einkommen leben, sich finanziell gut abgesichert fühlen; sie wollen mehr Wohnraum zu bezahlbaren Preisen, Solidarität und Hilfsbereitschaft und ein Gefühl von Sicherheit. Toll - es wurde also herausgefunden, dass die Deutschen nicht auf Kriege und Mietwucher stehen. 

Zum Thema Flüchtlinge gab es spektakuläre Erkenntnisse: Es habe sich „ein sehr differenziertes Meinungsbild“ gezeigt, das von Gastfreundschaft und dem Wunsch nach Integration über Skepsis, bis hin zur Sorge über die Aufnahmebereitschaft der Gesellschaft reichte. „Ach was“ - sagte mein Lieblingskomiker Loriot in solchen Fällen. Der Kölner meint gut gelaunt: Wat soll dä Quatsch? 

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Maren Friedlaender

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