Vorerst letzte Chance für Veedel zu Stadtteilen
Sterck: Verwaltungshandeln an Realität anpassen
08.01.2022 Meldung FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln
Trotz der seit 2009 bestehenden Bemühungen der FDP-Ratsfraktion zur Erhebung der Veedel in der Innenstadt zu Stadtteilen könnte diese erneut bis auf weiteres scheitern, wie der Kölner Stadt-Anzeiger jetzt ausführlich berichtet. 2019 sprachen sich CDU, Grünen und die Liberalen noch gemeinsam für das Vorhaben aus. Im letzten Herbst haben die Grünen jedoch ihre Meinung geändert und versagen die weitere Unterstützung, wodurch eine benötigte Mehrheit im Rat fehlt.
Bedenken äußert - mal wieder - die Stadtverwaltung: Eine Neueinteilung der Stadteile würde zu einem zu großen bürokratischen Aufwand führen. Eine Neuordnung der Stimmbezirke für Wahlen, Pläne für Schulentwicklung und Kita-Zuteilungen seien die Folge.
Allerdings entsprechen die jetzigen Bezeichnungen nicht der gelebten Realität, denn die wenigsten Kölnerinnen und Kölner nutzen die nüchternen Bezeichnungen, wie z.B. Neustadt-Nord oder Altstadt-Süd. Im Volksmund ist vielmehr vom Agnes- oder Severinsviertel die Rede. Ralph Sterck, Fraktionsvorsitzender der FDP im Rat, schlägt als Kompromiss vor, die Übergangszeit bis 2025 zu verlängern, damit die Neuordnung möglich problemlos vonstatten gehen kann.
Auch die CDU sieht die Maßnahme als notwendig an. So stellte Niklas Kienitz, Ratsmitglied und Fraktionsgeschäftsführer der CDU, klar: „Für uns Kölner geht es doch auch immer um das Gefühl, um die Identität, um die Traditionen und Eigenheiten eines jeden Veedels.“
Am 3. Februar wird die Thematik im Rat erneut besprochen. Bis dahin hoffen die Befürworterinnen und Befürworter, zu denen offensichtlich auch der Kommentator des Kölner Stadt-Anzeigers gehört (siehe Print-Version), darauf, dass sich die für eine Mehrheit notwendigen Grünen noch zu einer Neueinteilung und -benennung durchringen.