Ratsbündnis herzlos gegenüber Heimkindern
Ozminski: Chance vertan, Pflege- und Heimkinder zu unterstützen
27.01.2022 Meldung FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln
Die FDP-Fraktion stellte bereits in der letzten Ratssitzung den Antrag, die Kostenheranziehung für Pflege- und Heimkinder in Köln auf 0% herabzusetzen.
Diese Jugendlichen empfinden einen Abzug u.a. für die Kosten der Heimunterbringung von ihrem verdienten Einkommen z.B. als Auszubildender als Benachteiligung gegenüber anderen. Nicht die Lebenssituation oder das Elternhaus sollte entscheiden, welche Chancen man im Leben hat.
Der Antrag wurde im Rat vom Bündnis aus Grünen, CDU und Volt in den Jugendhilfeausschuss verwiesen und dort letztendlich von diesen abgelehnt.
Dazu erklärt Martin Ozminski, für die FDP-Fraktion sachkundige Einwohner im Jugendhilfeausschuss:
„Die Leidtragenden sind leider wieder einmal Kinder und Jugendliche in schwierigen Lebenssituationen, die nicht zu Hause aufwachsen können. Der Antrag hätte über 1100 Heimkindern und 600 Pflegekindern die Möglichkeit gegeben, finanzielle Rücklagen für die Zukunft zu bilden, um so den Weg in die Selbstständigkeit zu erleichtern, aber auch vom ersten verdienten Geld sich mal etwas leisten zu können, was mit dem Taschengeld in der Heimunterbringung nicht möglich ist.
Es ist bedauerlich, dass Grüne, CDU und Volt als Ratsbündnis nicht die Notwendigkeit sehen, sofort zu handeln und Heim- und Pflegekinder zu unterstützen.
Wir hatten in der Januarsitzung des Jugendhilfeausschusses die einmalige Möglichkeit, Pflege- und Heimkindern mehr als eine Wertschätzung zu geben, ihr Leben eigenverantwortlich in die Hand zu nehmen und sie nicht noch für ihr Schicksal „zur Kasse zu bitten“. Diese Chance war leider vom Bündnis nicht gewollt. Die drei Parteien zeigten sich regelrecht herzlos gegenüber den Bedürfnissen von Heim- und Pflegekindern.
Nachdem die FDP-Bundestagsfraktion bereits in der letzten Legislaturperiode die komplette Abschaffung der Kostenheranziehung gefordert hat, wurde leider nur ein Kompromiss auf Senkung beschlossen. Wir hätten in Köln mit dem Verzicht auf die Kostenheranziehung bundesweiter Vorreiter werden können und diesen
Kindern und Jugendlichen eine Stimme geben können.
Es ist unverständlich, dass der erhebliche Aufholbedarf für diese Kinder und Jugendliche nicht vom Bündnis angegangen wird. Stattdessen wird das Thema lieber floskelhaft auf die lange Bank geschoben.
Wir Freie Demokraten erkennen die Notwendigkeit, Pflege- und Heimkindern bestmöglich für eine selbstbestimmte Zukunft zu unterstützen. Wir sehen, welche großen finanzielle Herausforderungen „Careleaver“ haben, wenn sie aus dem Heim ausziehen wollen. Zudem müssen sie aufgrund ihrer Situation viel früher und viel radikaler auf eigenen Beinen stehen. Wir sollten eine Kinderfreundliche Kommune für ALLE Kinder und Jugendlichen sein!“