Erdgas auch in der Nordsee fördern

05.09.2024 Meldung FDP-Bundestagsfraktion

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat sich ablehnend zu den geplanten Gasbohrungen vor der Nordseeinsel Borkum geäußert. Für die Sicherung der deutschen Energieversorgung sei das niederländische Projekt „nicht nötig“, sagte Habeck dem „Spiegel“ laut Vorabmeldung vom Freitag. Meeres- und Naturschutz erschienen ihm als „gewichtige Argumente“ gegen das Vorhaben. Vom Koalitionspartner FDP kam prompt scharfe Kritik an dieser Haltung.

Das niederländische Unternehmen One Dyas will auf niederländischem Hoheitsgebiet eine Gasförderplattform installieren. Die Bohrungen unter dem Meeresboden sollen teilweise unter dem Meeresboden auf deutschem Hoheitsgebiet erfolgen. Das mit den entsprechenden Umweltprüfungen betraute niedersächsische Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) hat keine Einwände dagegen.

Nach Angaben der Behörde werden die geplanten Bohrungen in einer Tiefe von 1500 Metern bis 4000 Metern unter dem Meeresgrund verlaufen und nicht in ein Schutzgebiet hineinreichen. Weder die Anwohner auf den nordfriesischen Inseln und am Festland noch das Schutzgebiet Wattenmeer seien betroffen. Die Behörde verwies zudem auf den Gasbedarf Deutschlands und darauf, dass importiertes Gas eine schlechtere Klimabilanz habe.

Damit tatsächlich Gas gefördert werden kann, braucht es noch ein zwischenstaatliches Abkommen mit den Niederlanden, für das federführend Habecks Bundeswirtschaftsministerium zuständig ist. Eine baldige Unterzeichnung ist offenbar nicht geplant, wie Habeck durchblicken ließ. Es sei mit Klagen gegen die Bohrungen zu rechnen und die Bundesregierung werde die relevanten Gerichtsurteile abwarten, sagte er dem „Spiegel“.

Reinhard Houben sagte der Nachrichtenagentur AFP: „Den geplanten Gasbohrungen vor Borkum schon jetzt eine Absage zu erteilen, greift nicht nur den Gerichtsverfahren vor, sondern wird auch der neuen Weltlage nicht gerecht.“ Deutschland sei noch viele Jahre auf Gas als Übergangsenergie angewiesen. Angesichts der gestiegenen Preise auf dem Weltmarkt sollten heimische Vorkommen genutzt werden.

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Reinhard  Houben, MdB

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