Einführung eines Photovoltaikanlagenkatasters

07.01.2011 Anträge FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln

Vorbeugung von Gefahren für Leib und Leben der Feuerwehreinsatzkräfte und schädlicher Umweltbeeinträchtigungen

Die FDP-Fraktion hat folgenden Antrag auf die Tagesordnung der kommenden Sitzung des Gesundheitsausschusses setzen lassen.

Der Ausschuss möge beschließen:

Die Stadtverwaltung erarbeitet in Zusammenarbeit mit der Freiwilligen- und der Berufsfeuerwehr ein Kölner Photovoltaikanlagenkataster. Dieses Kataster hat sämtliche auf dem Kölner Stadtgebiet installierte Photovoltaikanlagen zu erfassen und soll der Feuerwehr bei Einsätzen vorbereitend und informierend hilfreich sein.

Außerdem sind im Erfahrungsaustausch mit anderen Kommunen Maßnahmen zu erarbeiten, wie den Betreibern der entsprechenden Anlagen Auflagen zur Kennzeichnung und Abschaltung dieser gemacht werden können.

Des Weiteren ist mit dem Amt für Umwelt ein Maßnahmenkatalog zu erarbeiten. Dieser hat Maßnahmen zu beinhalten, die zur Vermeidung von Boden- und Wasserverunreinigungen dienen sollen, welche bei Löscharbeiten in Verbindung mit Solar- und Photovoltaikanlagen entstehen können. Dabei sind besonders Maßnahmen in Bezug auf die gefährlichen und gesundheitsschädlichen Stoffe, wie z. B. Blei, Cadmium und deren Verbindungen, zu erarbeiten.

Begründung:

Mit zunehmender Installation von Photovoltaikanlagen ergeben sich Probleme für die Feuerwehrkräfte bei Löscheinsätzen, bei denen sie auf Gebäude mit solchen stromerzeugenden und -leitenden Anlagen treffen. Dabei ist es schon des Öfteren zu schweren Verletzungen durch Stromschläge gekommen. Denn anders als bei üblichem Haushaltsstrom, kann der Gleichstrom der Solarmodule nicht einfach über eine Zentralsicherung abgestellt werden. 

Solarzellen produzieren Strom, sobald Licht darauf fällt, und das mit einer Leistung von meist mehreren Hundert Volt. Damit besteht die Gefahr von Stromschlägen, die bereits ab 120 Volt lebensgefährlich sein können.

Versuche, die Abschaltung durch Aufbringen einer dicken Löschschaumschicht zu bewirken, haben gezeigt, dass nach wenigen Minuten die ursprüngliche Stromleistung wieder erreicht wird.

Weitere Probleme ergeben sich durch die in nicht unerheblichem Maße in Solar- und Photovoltaikanlagen vorhandenen Stoffe Blei und Cadmium sowie ihre Verbindungen Cadmium-Sulfid und Cadmium-Tellurid. Diese sind nach der europäischen Direktive über gefährliche Substanzen als giftig oder gesundheitsschädlich klassifiziert. Somit besteht die Gefahr, dass diese Chemikalien übers Löschwasser in den Boden, das Grundwasser oder in die Kanalisation gelangen.

Gegen diese Probleme gilt es, unverzüglich Abhilfe zu schaffen.

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