Mehr Schutz und Hilfen für Igel und Singvögel

Gemeinsamer Antrag von Grünen, CDU, SPD, FDP und Volt im Ausschuss Klima, Umwelt und Grün

31.03.2022 Beschlüsse der Ratsgremien FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln

Beschluss:

1.. Die Verwaltung wird beauftragt, zu prüfen, ob auf Gut Leidenhausen, neben der bereits vorhandenen Greifvogelschutzstation, eine Auffangstation für Singvögel und Igel eingerichtet werden kann.

2. Darüber hinaus soll geprüft werden, ob und inwiefern ehrenamtliche Expertinnen und Experten, Helferinnen und Helfern und/oder Vereine zur Unterstützung einer solchen Station einbezogen werden können.

3. In Ergänzung zum Gut Leidenhausen soll geprüft werden, ob auf Kölner Friedhöfen (z,B. Steinneuerhof) Auffangstationen eingerichtet werden können, von denen dann regelmäßig verletzte Tiere nach Gut Leidenhausen gebracht werden können.

Zur Finanzierung können Mittel aus dem politischen VN 0206 VIII „Fördertopf Tierschutz“ verwendet werden.

 

Begründung:

In Köln gibt es derzeit keine öffentlichen Auffangstationen für Igel und Singvögel. Bürgerinnen und Bürger, die hilfebedürftige Igel oder Singvögel finden, haben damit keine Anlaufstelle. Tierarztpraxen und Tierheime, die in solchen Situationen häufig aufgesucht werden, haben oft nicht die Kapazitäten und/oder die Kenntnisse, um diese Tiere zu behandeln und zu versorgen. Zudem stehen hier keine öffentlichen Mittel bereit. Es gibt wenige Privatpersonen, die sich in den letzten Jahren der Behandlung und Versorgung dieser Tiere angenommen haben und immens viel Zeit und finanzielle Mittel in diese ehrenamtliche Tätigkeit investieren. Finanzielle oder anderweitige Unterstützungen von Seiten der öffentlichen Hand stehen ihnen nicht zur Verfügung. Dabei nehmen diese ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer unter Artenschutzgesichtspunkten eine immer wichtigere Rolle ein.

In den letzten Jahren und Jahrzehnten ist ein kontinuierlicher Rückgang vieler Singvogelarten und auch unseres heimischen Braunbrustigels zu verzeichnen. Die Ursachen sind ähnlicher Art: Der hohe Pestizideinsatz in der Landwirtschaft führt zu einem erheblichen Insektenrückgang und damit zu einer zunehmenden Zerstörung der Nahrungsgrundlage für viele Tiere, darunter auch für Singvögel und Igel. Auch der Vogelschlag an Glasfassaden ist für Vögel eine große Gefährdungsursache während Lichtverschmutzung sich ebenfalls negativ auf den Insektenbestand auswirkt. Gleichzeitig ist der Lebensraum dieser Tiere durch den Rückgang artenreicher Wiesen, Hecken und Gehölze in den letzten Jahren und Jahrzehnten zunehmend reduziert worden. Und besonders Igel haben zusätzlich mit den Gefahren durch Gartengeräte (z.B. Mähroboter oder Fadenschneider), mit Gifteinsatz in Gärten, nicht zugänglichen Gärten (z.B. durch Stabmattenzäune) und vielen anderen Problemen zu kämpfen.

Um diese Tiere besser zu schützen, ist bereits mit dem Beschluss über den Änderungs- bzw. Zusatzantrag AN/0170/2022 ein erster Schritt getan worden, der unter anderem eine breite Informationskampagne in Bezug auf eine tierschutzfreundliche Gartengestaltung vorsieht. Ein weiterer Schritt soll mit dem Aufbau einer Auffangstation für Singvögel und Igel erfolgen. Um dies zu realisieren, muss zunächst der geeignete Standort gefunden werden.

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Rolf  Albach

Rolf Albach

Vorsitzender des FDP-Stadtbezirksverbands Mülheim

Umweltpolitischer Sprecher der FDP Ratsfraktion

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FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln
Rathaus
50667 Köln
Fon 0221 221-23830
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Martin Osorio Pulido

Martin Osorio Pulido

Mitglied des FDP-Kreisvorstands

Sachkundiger Einwohner im Ausschuss für Klima, Umwelt und Grün

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