„Von Tütenüggeln und Dösbaddeln“
„…oder so“ – Die Kolumne von Maren Friedlaender
21.04.2018 Meldung FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln
Normalerweise steht vor dem Schreiben einer Kolumne der Gedanke. Danach versucht man, die passenden Worte zu finden. Heute gehe ich es mal andersherum an. Zuerst das Wort: Tütenüggel. Den Begriff hörte ich diese Woche zum ersten Mal. Sie müssen zugeben – ein ganz liebenswerter Ausdruck. Ich hatte keine Ahnung, was er bedeutet. Nach Recherche ist nun klar, dass der Kölner mit Tütenüggel in etwa das meint, was der Norddeutsche als Dösbaddel bezeichnet. Bei beiden Wörtern schwingt etwas Liebevolles mit. Tollpatsch, kleiner Dummkopf, aber eben einer, der noch an der Tüte nuggelt, sprich an der Mutterbrust.
Kein Tütenüggel ist eine Frau, die politisch tätig ist und zum Schaden der Stadt einen 7-Jahres-Vertrag abschließt, um ihr Hotel mit Flüchtlingen zu belegen. Und das zu einer Zeit, in der weniger Flüchtlinge kommen. Auch die Verwaltungsbeamt_innen der Stadt, die für diesen merkwürdigen Vertrag verantwortlich zeichnen, sind keinesfalls Tütenüggel. Die wussten schon, was sie taten.
Ebenfalls kein Tütenüggel ist ein Politiker, den es plötzlich in die Wirtschaft zieht, natürlich nicht in die freie, denn da gibt es ja Konkurrenz. Anders als in städtischen Betrieben. Die zahlen übrigens nicht schlecht. 400.000 Euro im Jahr - ist mehr als unsere Bundeskanzlerin verdient. Immerhin weiß ich jetzt, warum die Stadt in meinem reinen Wohnviertel Parkuhren aufstellen möchte. 800.000 Euro will Köln damit abkassieren, allein in Bayenthal.
Da ist denn ja schon mal das Gehalt für das extra geschaffene Amt drin, das der Gerade-noch-Fraktionschef der Kölner SPD, Martin Börschel, antreten will. Ja, das ist ein ganz Ausgeschlafener, dieser Börschel und sicher kein Tütenüggel. Oder vielleicht insofern, als er nun an der Brust von Mutter Köln nuckelt. Was ihn als Dauer-Politiker und -Mandatsträger für das Amt des Geschäftsführers des Kölner Stadtwerke-Konzerns qualifiziert, weiß ich nicht. Wirtschaft ist etwas anderes als Politik. Wird oft verwechselt. Doch Mama Köln ist großzügig mit allen, die zum Klüngel gehören.
Die wahren Tütenüggel, das sind aber wohl eher wir einfachen Bürger, die brav Steuern zahlen und auch noch vor der Haustür Parkuhren füttern. Für uns ist nichts ömesöns. Egal, jetzt weiß ich wenigstens, für wen ich meine Euro da reinstopfe und Knöllchen zahle, ich Tütennüggel oder Dösbaddel oder so …