"Alles Tüddelkram"

„…oder so“ – die Kolumne von Maren Friedlaender

12.08.2017 Meldung FDP-Kreisverband Köln

Der Sommer war bis jetzt grandios. Vor allem der im Frühjahr. Der Sommer im Sommer ist etwas durchwachsen. Eine Regenjacke habe ich meistens dabei. Vielleicht wird der Sommer im Herbst wieder schön - trotz der Wesselmänner, dieser Megapolitiker-Grünstreifen-Tafeln. Gerade ist die Landeslore Kraft weggeräumt, nun kommen die Neuen. Der Souverän wird angesprochen.

Sommerwahlkampf in Deutschland. Noch schleppt er sich dahin. Frau Merkel ist verreist oder bekommt in Bayreuth von Siegfried Nachhilfe in „Was ist Deutsch?“. Herr Schulz sucht die Macron-Formel irgendwo zwischen Croissants und Weichkäse. Herr Dobrindt dieselt sich was zusammen und ohne die Twesten-Volte hätten die Zeitungen gar nichts zu schreiben. 

Pünktlich zum mehr oder weniger Sommer kommt der Eier-Skandal. Der wievielte ist es eigentlich? Der Nahrungsbeschiss nimmt kein Ende. Wofür bezahlen wir bloß Lebensmittelkontrolleure, Doppelnamen-Sachbearbeiter der Verbraucherzentralen und Nahrungs-NGOs? Mal Eier, dann Hühner, dann Döner, dann Pizza-Auflage aus Pferdefleisch. Oder ist der Eier-Skandal Rettungsanker für die Grünen? Mit Diesel und Eiern auf in den Wahlkampf. 

Es gäbe brennende Themen. Da können sie mal bei Olaf Scholz anrufen, dessen Stern gerade über Hamburg verlischt. Nein, Linke und Grüne haben ihr Weltbild fest zementiert in Bio-Zement Marke „Gerechte Welt“. Da passt keine Frage rein. Darum schweigt Boris Palmer seit diesem Sommer zur Flüchtlingspolitik. Selbstkastration für die Rettung der Einheitspartei oder Parteieinheit oder so... 

Zum Glück haben wir in Köln noch Börschel, Ott und Co. Die haben immer lustige Sommerloch-Ideen: Oper und Schauspielhaus platt machen - alles platt machen, neu bauen. Das kann Köln ja bekanntlich so toll – siehe Rautenstrauch und das Ding auf dem Rathausplatz, das täglich ein bisschen teurer wird. Die 300 schon verbauten Opern-Millionen abschreiben. Hat die SPD nichts mit am Hut. Welcher Partei gehörte nochmal der letzte OB an? Egal. Jetzt also Kommando zurück. 

Soviel Erosion war noch nie. Die Menschen draußen, genervt vom halben Sommer, von der Sicherheitslage, von Scheindiskussionen und Scheinheiligkeiten, sie sehnen sich danach, dass jemand sagt, was ist. Nur die Kölner bleiben bei Laune, schunkeln sich was weg bei „Jeck im Sunnesching“ – Kölsch-trunken im Sommerkarneval, bloß keine Unterbrechung der Dauerparty. „Köln - Ballermann-City“ – titelte der „Express“ gerade, während der Stadt-Anzeiger eine ganze Seite den Junggesellinnenabschieden widmet. Na klar, dafür kauf ich mir ja die Zeitung.

Übrigens: Letzte Woche saß ich in der verbotenen Nachbarstadt im Taxi. Der Fahrer aus Ghana jammerte, es sei so langweilig in Düsseldorf. Wussten wir doch schon immer, dass die Düsseldorfer nichts drauf haben – welcome to Ballermann-City. Sollen wir uns darüber freuen? Was wollte ich eigentlich sagen? Weiß ich auch nicht genau - alles Tüddelkram. Übrigens eins der ganz frisch in den Duden aufgenommenen Wörter oder so…

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Maren Friedlaender

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