"Als das Wünschen noch geholfen hat"

„…oder so“ – die Kolumne von Maren Friedlaender

23.12.2017 Meldung FDP-Kreisverband Köln

In alten Zeiten, als das Wünschen noch geholfen hat, lebte einmal eine Schneekönigin namens Angela, manche nannten sie Angie, worüber ich staunte, weil es so lieblich klang, was die Schneekönigin nicht war. Sie thronte auf dem Gipfel der Einsamkeit in ihrem Kristallpalast. Irgendwo, ganz weit unten im Nebel, saß das Volk und hoffte auf eine neue Regierung.

Die werde zügig kommen, rief die Schneekönigin hinunter zu ihren Untertanen. Ein Kecker fragte, wann denn zügig sei. Da meinte die Königin huldvoll: „Was zügig ist, das will ich jetzt nicht quantifizieren, ich will nur sagen, es ist nicht so, dass wir, äh, dass wenn man jetzt mal Deutschland verlässt, die Menschen den Eindruck hätten, dass es überschnell geht bei uns.“

Da staunte das Volk und rätselte, wer daran nur Schuld sein mochte. Die Schneekönigin nicht, da war sie sich ganz sicher. Ein Tapferer in ihrem Hofstaat erklärte ihr aber, dass man mit einem Drittel nicht allein regieren kann. Da hat die Schneekönigin trotzig mit dem Fuß aufgestampft und laut geschrien: „Ich wüsste nicht, was ich anders hätte machen sollen.“ 

Sie spürte jedoch, dass die Schneeschmelze begonnen hatte und eine böse Prinzessin sich anschickte, einen Platz an ihrer Seite zu erobern. Diese nun hieß Andrea. Nahles-Andrea. Die war wild und oft sprudelten zornige Worte über ihre Lippen, so harte Sätze wie: „Ab morgen gibt‘s in die Fresse.“ Da fürchtete sich Schneekönigin Angela sehr, zumal Andrea auch noch drohte: „Die SPD wird gebraucht, bätschi, sage ich dazu nur, und das wird ganz schön teuer, bätschi, sag ich dazu nur.“ 

Erschrocken wandte sich die Schneekönigin an den Dichter Novalis. Der verkündete: „Jeder Mensch hat seine eigene Sprache und Sprache ist Ausdruck des Geistes.“ Es pflichtete ihm der Humanist Wilhelm von Humboldt bei: „Sprache ist für alle komplexeren Tätigkeiten und Denkvorgänge des Menschen unverzichtbar.“ Für die einfacheren reicht bätschi. 

Gerade hörte ich, dass überall in Angelas Land zur Beruhigung der Untertanen Poller aufgestellt werden, viele davon aber schon nicht mehr intakt sind, irgendetwas mit der Hydraulik. Die einzigen Poller, die funktionieren, sind die um die Berliner Residenz der Schneekönigin. Die funktionieren perfekt, kommt nichts mehr durch, nicht einmal der kleinste Geistesblitz, nicht mehr vor Weihnachten. Da müssen wir armen Untertanen wohl bis Pfingsten warten oder so...

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Maren Friedlaender

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