"Arme Hessen"

"oder so" – die Kolumne von Maren Friedlaender

27.10.2018 Meldung FDP-Kreisverband Köln

Um mich nicht über weitere Kostenexplosionen beim Bau der Kölner Oper zu erregen, rede ich mal über Hessen. Schon wieder Wahl. Arme Hessen. Wenn man, wie ich, mit zwei großen Volksparteien und daneben Scheel und Genscher aufgewachsen ist, gerät man zurzeit ganz durcheinander. Ich stehe in der Mitte, wo man sich einst in guter Gesellschaft wähnte: FDP, CDU und CSU, auch die SPD drängte dorthin. Wird langsam einsamer in meiner Mitte. 

In der Ferne sehe ich Grüne anrücken, wenn’s denn Grüne sind. Früher, wenn ein Typ mit langen Haaren, Latzhosen und Strickpullover auftauchte, war klar, man hatte es mit einer Sonnenblume zu tun. Heute kommen die Grünen-Anhänger im Designeranzug aus der grundsanierten Altbauwohnung in der Südstadt. Das sind die Wohlfühl- und Wir-müssen-ein-Zeichen-setzen-Wähler, die nicht wissen wollen, was drin ist, wenn grün draufsteht.

Und wie schwer sich die großen Parteien mit dem Statusverlust tun. Hessens SPD-Spitzenkandidat Thorsten Schäfer-Gümbel, ein Name, wie aus einem Loriot-Sketch, also Schäfer-Gümbel lästert: „Das Ergebnis der CSU war traumatisch schlecht.“ Hallo, 37 Prozent, davon träumt die SPD doch in ihren schlaflosen Nächten, die aber nicht so schlaflos sind, dass mal jemand das Ruder rumrisse. Ralf Stegner murrt: „Das Wählervotum in Bayern zeigt eindeutig, dass es so nicht weitergehen kann.“ So nicht, aber auf jeden Fall mit ihm. Er ist ja erst seit Jahrzehnten schlechtgelaunt in der Verantwortung, genauso wie die Sympathieträgerin Nahles. 

Den Bock zum Gärtner – scheint zurzeit die Devise. Merkel beanstandet, dass ihre Partei sich zu sehr mit sich selbst beschäftige. "Solche Menschen wählt man nicht." Mit anderen Worten: Hört auf, über meine Fehler zu reden und alles wird gut in Hessen. 

Manchmal überkommt mich solches Mitleid mit den Volksparteien, dass ich am liebsten in die CDU eintreten und die SPD wählen würde. Aber nicht, wo die Sozen ihren letzten Wählern jetzt auch noch die Rolex wegnehmen wollen. Fragen sie Frau Chebli.

Ach – kurz noch vor der Kölner Haustür kehren: Kürzlich habe ich prophezeit, der Opernbau werde die Milliarde erreichen. Dafür braucht man kein Fachmann sein. Ist eher ein Gesetz der Logik. Vier weitere Jahre Rummurksen kostet eben – eine Milliarde, glauben Sie mir oder wetten dagegen oder so …

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Maren Friedlaender

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