Es kam sehr anders als gedacht

Bericht aus der KölnLiberal, Ausgabe 02/2020

14.02.2021 Meldung FDP Köln

Lorenz Deutsch, MdL

Für ein erfolgreiches Jahr 2020 war alles bereitet. Mit frisch im Dezember gewählten Ratskandidaten konnten wir in das Jahr der Köln-Wahl ziehen. Das Ziel war klar: Mit mehr Ratsmitgliedern wollten wir unsere Position im Rat der Stadt Köln ausbauen. Es ist heute kein Geheimnis – das hat nicht geklappt. Und dann war es auch noch das Corona-Jahr. 2020 hat nicht wirklich Spaß gemacht, aber ein paar Dinge sind doch erinnernswert.

Der Beginn des Jahres stand ganz im Zeichen der Wahlvorbereitung. Die großartige Vorarbeit der sechs Programmwerkstätten musste in ein Wahlprogramm zusammen gebunden werden, um es dann auf unserem ordentlichen Parteitag zu diskutieren. Schon hier schlug der Virus zu, und unser regulärer März-Termin konnte im ersten Lockdown nicht gehalten werden. So trafen wir uns erst am 23. Mai in der guten Stube Kölns, dem Gürzenich. Wir machten die ersten Erfahrungen mit einem ausgefeilten Hygienekonzept, das
viele fleißige Helfer souverän umgesetzt haben. Der inhaltlichen Diskussion tat das keinen Abbruch und am Ende konnten wir nicht nur das umfangreichste Kommunalwahlprogramm unserer Geschichte verabschieden, sondern auch eine inspirierende Ideensammlung für die nächsten Jahre, die ohne die breite Beteiligung der Partei so nicht entstanden wäre. Weil Annette Wittmütz als Stellvertretende Kreisvorsitzende zurückgeteten ist, haben wir auch an diesem Tag Maria Westphal zu ihrer Nachfolgerin gewählt. Für die Kommunalwahl konnten wir aber auch mit einer echten Neuerung aufwarten.

Erstmals traten die Kölner Freien Demokraten mit einer eigenen Liste zur Integrationsratswahl an. Zur Aufstellung kamen im Bürgerhaus Deutz viele motivierte Liberale mit Migrationshintergrund zusammen. Unsere Liste zeichnete sich durch eine große Vielzahl unterschiedlicher Herkunftsnationalitäten aus. Schon in der Wahlversammlung konnte man eine große Motivation spüren und der engagierte Wahlkampf hat auch Früchte getragen. Erstmals können wir im Integrationsrat einen Sitz mit der liberalen Liste besetzen und Fardad Houghoughi wird ihn einnehmen.

Der Wahlkampf selbst wurde von den Kandidatinnen und Kandidaten mit den sie unterstützenden Stadtbezirksverbänden sehr engagiert geführt. Es gab viele Berichte von positiver Resonanz, aber der Wahlabend, den wir diesmal nicht wie gewohnt im Rathaus sondern im Gürzenich verbrachten, hielt dann leider eine klare Enttäuschung für uns bereit. Mit einer marginalen Verbesserung auf 5,3 Prozent sind wir leider auf dem Ergebnis von 2014 stehen geblieben. Wir bewegen uns damit weitgehend im Landestrend, aber trotzdem werden wir uns noch gründlich auch mit eigenen Schwächen beschäftigen müssen. Trotzdem seien auch zwei sehr mächtige externe Faktoren benannt: Der erste ist mit den Vorgängen in Thüringen verbunden. Unsere Umfragewerte haben unter dem
dortigen Irrweg sowohl auf Bundes- wie auf Landesebene deutlich gelitten. Und zweitens werden wir uns dem Umstand stellen müssen, dass wir im Megathema Umwelt/Nachhaltigkeit nicht als Lösungsanbieter gesehen werden. Die Augen der Wählerinnen und Wähler richten sich aktuell auf andere Parteien, insbesondere die Grünen. Um hier liberale Antworten für unsere Stadt zu entwickeln, haben wir noch Ende dieses Jahres eine neue Werkstatt zum Thema Nachhaltigkeit gestartet. Die erste Sitzung am 18. Dezember hat ein vielversprechendes Arbeitsprogramm ergeben. Auch an dieser Stelle: herzliche Einladung zum Mitmachen! Da bekanntlich nach der Wahl auch schon vor der Wahl ist, haben wir bereits im August die Kandidaten für die Bundestagswahl in 2021 gewählt. Spitzenkandidat wird unser Bundestagsabgeordneter Reinhard Houben sein. Mit ihm werden Cornelia Besser, Volker Görzel und Joachim Krämer in den Wahlkampf ziehen.

Das vergangene Jahr hat unser Parteileben vor ganz neue Herausforderungen gestellt. Präsenzveranstaltungen waren nur sehr eingeschränkt möglich und wenn wir uns treffen konnten, war Distanz das oberste Gebot. Der persönliche, ungezwungene Kontakt blieb so auf der Strecke. Um den Verlust, den das für uns alle bedeutet, etwas zu kompensieren, nutzen wir jetzt verstärkt die Möglichkeiten von Online-Formaten. Mit spannenden Gesprächspartnern versuchen wir ein vielfältiges Themenspektrum anzubieten. Für den Beginn des neuen Jahres sind schon spannende Abende in Planung. Die Pandemie wird uns noch länger begleiten. Bleiben Sie gesund und versuchen wir gemeinsam das Beste daraus zu machen!

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Lorenz Deutsch

Lorenz Deutsch

Vorsitzender des FDP-Kreisverbands Köln

Sachkundiger Bürger, Ausschuss Kunst und Kultur, Vorsitzender des FDP-Bezirksverbands Köln, Kulturpolitischer Sprecher der FDP-Ratsfraktion

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