FDP macht Schildbürgerstreich beim Tunnelbau im Landtag zum Thema

Rasche kritisiert Landesregierung für Tempo 80-Limit im A1-Tunnel

17.06.2013 Meldung FDP-Landtagsfraktion NRW

Für 200 Millionen Euro wurde der Tunnel der Autobahn A1 in Lövenich überdacht, um den Lärmschutz weiter zu verbessern. Nach der Fertigstellung der Bauarbeiten wurde für den Abschnitt eine Höchstgeschwindigkeit von 80km/h festgelegt, die alleine schon zu einer Lärmreduktion geführt hätte.

Die FDP-Fraktion im Landtag hat nun Aufklärung von Verkehrsminister Groschek über diesen Schildbürgerstreich gefordert. In einem schriftlichen Bericht hat er daraufhin erläutert, dass der angestrebte Lärmschutz nur durch die Geschwindigkeitsreduzierung zu erreichen und die nun gefundene Lösung optimal sei. Für Christof Rasche, den Parlamentarischen Geschäftsführer und verkehrspolitischen Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, ist diese Einschätzung grotesk.

„Durch die Überdachung handelt es sich um einen geschlossenen Tunnel, der den Lärm abschirmt – unabhängig von der Geschwindigkeit der Fahrzeuge. Bei einer nicht notwendigen Begrenzung der Verkehrsgeschwindigkeit kann also keinesfalls von einer optimalen Lösung die Rede sein“, meint Rasche.

Auch wenn es aus Sicherheitsgründen grundsätzlich eine Geschwindigkeitsbegrenzung in Tunnels gibt, finden sich bei gut ausgebauter Strecke immer wieder Ausnahmen. Für den Tunnel in Lövenich hat der ADAC festgestellt, dass ein Tempolimit von 100 oder sogar 120km/h durchaus möglich und vertretbar wäre. 

Rasche schließt sich dieser Einschätzung ausdrücklich an: „Die Aufgabe des Verkehrsministeriums wäre es gewesen, diesen Schildbürgerstreich zu vermeiden und eine Begründung für eine höhere Geschwindigkeitsbegrenzung zu erarbeiten. Statt untätig zu bleiben und das Ergebnis nicht nachvollziehbar zu begründen, muss sich der Minister für eine Aufhebung dieser unnötigen Beschränkung einsetzen. Dann kann eine optimale Kombination aus Lärmschutz und Verkehrsfluss erreicht werden.“

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