"Heuchler unter sich"

„…oder so“ – Die Kolumne von Maren Friedlaender

03.03.2018 Meldung FDP-Kreisverband Köln

Was haben Heiko Maas und Karl Lauterbach gemeinsam? Richtig – beide sind in der SPD. Und sonst noch? Dafür hole ich ein bisschen aus.

Kaum ploppte die Nachricht über die Schwierigkeiten bei der Essener Tafel hoch, twitterte der Abgeordnete Lauterbach: „Essener Tafel überzeugt nicht. Hunger ist für jeden gleich. Schade, Ausländerhass sogar bei den Ärmsten angekommen.“ Reflexartig werden von linker Seite ausgerechnet die Menschen diffamiert, die sich um die Folgen einer verfehlten Flüchtlingspolitik der GroKo kümmern. Ehrenamtler, die sich für Hilfsbedürftige einsetzen, werden unter Generalverdacht gestellt.

Wenn Herr Lauterbach sein neuestes Fliegenmodell am Krawattenstand der Galerie Lafayette ersteht, trifft er eben nicht auf jene Hilfsbedürftigen und Flüchtlinge, um die es bei der Essener Tafel geht. Oder die Flüchtlinge, wie wir sie in der Silvesternacht am Kölner Hauptbahnhof erlebten. Übrigens hungern Flüchtlinge in Deutschland nicht, wenn sie sich legal im Land aufhalten. Sie werden in den Migrantenunterkünften rundum versorgt. Das sollte ein Abgeordneter wissen, bevor er Menschen, die sich um Notleidende kümmern, Ausländerhass vorwirft. Mein Verdacht: Langzeitfunktionsträger sehen nicht, was im Land vorgeht. "Die Eliten haben die Fähigkeit verloren, die Gefühle ihrer Gemeinschaft zu teilen, und das ist ein Problem." Sagt der Politologe Ivan Krastev.

Zu Heiko Maas. Am letzten Wochenende eierte unser Justizminister in einem Gastbeitrag zum Thema Heimat durch die deutsche Sprache. Ja, jetzt haben auch die Sozen das Thema entdeckt. „Verfassungspatriotismus ist die schönste Form von Heimatliebe“, schwurbelte Herr Maas. Ich weiß nicht, ob er der Sache da wirklich gerecht wird. Egal, Maas begeisterte sich für die rund 18 Millionen Menschen in unserem Land mit ausländischer Abstammung und nannte als Beispiele den Golden Globe Gewinner Fatih Akin und unseren – wörtlich – „klügsten Denker, Navid Kermani“. Den Lieblingsmigranten der Nation.

Wenn Herr Maas in seiner gepanzerten Limousine, unter Umgehung der Elendsecken des Landes, zu einer der vielen Preisverleihungen für Herrn Kermani düst, dann meint er wohl, er habe das Flüchtlingsthema ausreichend beleuchtet, ebenso wie Herr Lauterbach. Und da sie ja mit Vorzeigemigranten quasi per Du sind, dürfen sie sich über die Helfer der Essener Tafel mit vollem Recht erregen, glauben die Herren Funktionäre. Zugleich hoffen sie inständig, dass ihre Basis dafür Beifall klatscht und ihnen am Sonntag beim GroKo-Votum alle Privilegien erhält. Das ist so eine Heuchelei, dass mir gerade mal schlecht wird oder so …

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Maren Friedlaender

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