Pförtnerampel sorgt für Verkehrschaos im Kölner Westen

Artikel von Katja Hoyer aus der aktuellen Ausgabe KölnLiberal

10.01.2020 Meldung FDP-Kreisverband Köln

Mit der Installation der Pförtnerampel an der Aachener Straße in Weiden hat das Verkehrschaos im Kölner Westen einen neuen Höhepunkt erreicht. Die Verwaltung und das schwarz-grüne Kooperationsbündnis möchten mit dieser Ampel erreichen, dass durch verlängerte Rotphasen morgens weniger Autos aus dem Umland über die Aachener Straße nach Köln fahren.

Die FDP lehnte die Pförtnerampel von Anfang an ab. Allein die Tatsache, dass diese Ampel ohne Abstimmung mit den Nachbarkommunen errichtet wurde, ist nicht nur ein Indiz für schlechten Stil, sondern ist auch ein Beleg für politisches Kirchturmsdenken. Umweltbelastungen hören nicht an Stadtgrenzen auf. Effiziente Lösungen verlangen interkommunales Handeln. Unser Fraktionsvorsitzender Ralph Sterck meinte hierzu: „In Europa haben wir die Schlagbäume abgeschafft und Köln baut neue Grenzen auf.“

Einblicke vor Ort gewannen die Ratsfraktion gemeinsam mit Parteifreunden aus dem Rhein-Erft-Kreis und dem Stadtbezirksverband Lindenthal am 18. November im Rahmen eines Staufrühstücks. Unter dem Motto „Diesen Stau präsentiert Ihnen Schwarz-Grün“ wurden an die im Stau wartenden Autofahrerinnen und Autofahrer Weckmänner verteilt. Die Reaktionen der Pendler waren sehr positiv und auch im Nachgang zu dieser Aktion erreichte die FDP viel Zustimmung.

Da das Staufrühstück in unmittelbarer Nähe zum Park-and-Ride Platz Weiden West stattfand, konnte auch zugleich ein weiteres Problem in Augenschein genommen werden. Die Pförtnerampel soll die Pendler ja dazu veranlassen, dass sie vom Auto auf die S-Bahn oder die Linie 1 umsteigen. Ein Plan, der allein schon daran scheitert, dass auf dem PR-Platz bereits am frühen Morgen kein einziger Stellplatz mehr zu finden ist.

Die Staus sind aber nicht allein auf die Aachener Straße begrenzt. Der Verkehr sucht sich entsprechende Ausweichrouten und es fließt mehr Verkehr durch die Wohngebiete. Und dies, obwohl in der Kölner Politik bislang galt: „Hauptverkehrsachsen ertüchtigen und Wohngebiete entlasten.“

Ein Antrag der FDP-Fraktion im Rat, die Pförtnerampel wieder abzuschalten, weil sie die Verkehrs- und Umweltprobleme durch Umwegfahrten und Staus vergrößere
und verlagere, wurde abgelehnt. Die gleiche Ablehnung erfuhr auch unser Antrag, von Weiden-West bis zum Rudolfplatz eine neue Straßenbahnlinie
einzurichten, um so die Kapazitäten für den ÖPNV zu erhöhen. Stattdessen erwarten wir nun den nächsten Akt im Verkehrsdrama Kölner Westen. Seit dem
16. Dezember fahren auf der Aachener Straße Expressbusse vom Alten Militärring zum Hauptbahnhof. In den Morgenbzw. Abendstunden auf einer Extraspur.
Dies geschieht trotz massiver Proteste von Anwohnern, die lange Staus und Ausweichverkehr befürchten, sowie von Geschäftsleuten, die durch den Wegfall
von Parkplätzen befürchten, dass weniger Kunden kommen und ihre Einnahmen zurückgehen.

Na denn: Fröhliche Weihnachten!

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Katja Hoyer

Katja Hoyer

Sozialpolitische Sprecherin der FDP-Ratsfraktion

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