"Plopp!"

„…oder so“ – Die Kolumne von Maren Friedlaender

05.05.2018 Meldung FDP-Kreisverband Köln

Mein erstes elektronisches Spiel war das Maulwurfspiel. Die Grafik war noch sehr schlicht. Mittig stand ein Männchen, in der linken und rechten Hand eine Schaufel, mit der er Maulwürfen auf den Kopf haute, die anfangs langsam und dann in kürzer werdenden Abständen hochploppten. Die Maulwürfe grinsten frech, wenn sie auftauchten. Ähnlich wie im richtigen Leben.

Alice Schwarzer zum Beispiel, Steuerhinterzieherin, zack, schnell mal abgetaucht, kurz darauf sieht man sie grinsend bei Maybrit und Anne Will wieder. Oder der ewig beseelte Grüne und Ex-RAF-Anwalt Hans-Christian Ströbele diese Woche im STERN: „Ich weiß, wer es wirklich war“, bekennt er lautstark, aber als Anwalt dürfe er nichts verraten. Ob er sich wohl mal Gedanken darüber macht, was eine solche Aussage bei den vielen Angehörigen der RAF-Opfer auslöst, wenn sie sich so ein Zeug anhören müssen. Nö, Hauptsache, man ploppt mal wieder hoch. Opfer? Interessieren nicht. Insbesondere zurzeit, da sich die Szene mit der 50. Wiederkehr der 68er selbst feiert.

Oder Marc-Jan Eumann, ehemals Staatssekretär für Medien in NRW. Die Affäre um seine Doktorarbeit überstand er nur leicht angeschlagen. Durch den Regierungswechsel in Düsseldorf schaute sich der SPD-Mann nach einem neuen Job um. Plopp, tauchte er in Ludwigshafen als Chef der Landeszentrale für Medien wieder auf. In Mainz wurde genauso, wie soeben in Köln, hinter verschlossenen Türen verhandelt. Ohne Ausschreibung stellte man fest, Eumann sei der Richtige. Obwohl Eumann selbst als Staatssekretär in NRW festschrieb, dass nur ein Volljurist Chef der Landesmedienanstalt werden könne. Gut für Eumann, dass es im kleinen Rheinland-Pfalz diese Regelung nicht gibt. Er ist kein Volljurist. Plopp, den Job bekam er und kassiert nun für eine Beschäftigung, deren Sinn von Fachleuten mittlerweile stark angezweifelt wird.

Fragt sich, ob wir für all diese Stellen im öffentlichen Sektor mit unseren Rundfunkgebühren und Steuern bezahlen, damit arbeitslose Politiker versorgt werden können. Womit wir in Köln sind. Um die im Stadtwerke-Skandal Handelnden brauchen wir uns also keine Sorgen machen: Börschel, Petelkau, Jörg Frank haben ihre Aufsichtsratsposten zwar niedergelegt, aber sie alle werden, ich bin mir sicher, plopp, wieder auftauchen. Was uns lehrt, dass es sich im Grunde mit der „Börschelei“ ganz gut lebt. Plopp, da sind sie wieder, ganz wie im Maulwurfspiel oder so …

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Maren Friedlaender

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