Wackerhagen: Kein politischer Blankocheck für Ersatzspielstätte

FDP fragt nach den Kosten und Alternativen zum Staatenhaus

29.07.2015 Meldung FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln

Dr. Ulrich Wackerhagen

Die Absage des Eröffnungstermins stellt die Bühnen vor die dringende Frage, wie die kommende Spielzeit bestritten werden kann. Für die kommende Sitzung des Hauptausschusses hat die FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln eine diesbezügliche Anfrage gestellt, die Dr. Ulrich Wackerhagen, Kulturpolitischer Sprecher der Freien Demokraten, kommentiert: 

„Während das Schauspiel weiter auf die etablierten Strukturen des Carlswerks zurückgreifen kann, steht die Oper plötzlich ganz ohne Spielstätte da. In Presseberichten ist das Staatenhaus in den Fokus gerückt. Damit ist eine nicht als Spielstätte vorgerüstete Halle in Betracht gezogen, die für nur eine sehr begrenzte Zeit für die Oper genutzt werden soll – mehr als eine dreiviertel Spielzeit ist dort wohl nicht mehr realisierbar. 

Die Planung für die kommende Spielzeit muss durch die sehr späte Aufgabe des geplanten Eröffnungstermins unter großem Zeitdruck erfolgen. Dies kann aber nicht zur politischen Ausstellung eines Blankochecks führen. Gerade angesichts der nun eingetretenen Kostenrisiken ist eine finanziell verantwortbare Planung dringend geboten. Die Herrichtung einer Spielstätte darf nicht nach dem schon überstrapazierten Motto „koste es, was es wolle“ erfolgen. 

Deshalb scheint es dringend geboten, auch über Alternativen nachzudenken. Dies könnte ein Spielplan nach dem Muster der „Oper unterwegs“ mit wechselnden Spielorten sein, wie er zu Beginn des Interims praktiziert wurde, eventuell in Kombination mit ein bis zwei Produktionen im Carlswerk. Vor diesem Hintergrund möchte die FDP-Fraktion klare Antworten zu einer möglichen Opernspielstätte im Staatenhaus haben. 

Wir wollen wissen, wie hoch die Miet-, Herstellungs- und Betriebskosten für eine feste Unterbringung der Oper im Staatenhaus sind. Hier muss eine differenzierte Darstellung der Kostenblöcke vorgelegt werden. Wir fragen auch, wie viele Spieltage in der Spielzeit 2015/16 dort überhaupt noch realisiert werden können und mit welchen Einnahmen zu rechnen ist. 

Zur „Oper unterwegs“ ist zu klären, wie viele Produktionen sich in einem Modell mit wechselnden Spielstätten realisieren lassen und inwieweit eine teilweise Mitnutzung des Carlswerkes durch die Oper möglich ist. Wirwollen in Erfahrung bringen, wie hoch die Kosten vor dem Erfahrungshintergrund der letzten Jahre für ein solches Modell sind und wir bitten um Differenzierung der Kosten nach Anzahl und Aufwand von Produktionen, so dass die Realisierung durch eine Maßgabe auf der Kostenseite steuerbar ist. 

Und nicht zuletzt ist auch die Erreichbarkeit der Spielstätte Staatenhaus für die Besucherinnen und Besuchern der Oper wichtig. Daher soll geklärt werden, inwieweit es vorgesehen ist, die Nutzung des RTL-Parkhauses zu ermöglichen. 

Angemerkt sei noch, dass das Staatenhaus bis vor kurzem als Unterbringung für Flüchtlinge gedient hat. Dies musste wegen der angeblich unmittelbar anstehenden Musical-Umnutzung durch den Betreiber aufgegeben werden und stattdessen wurden wieder Turnhallen akquiriert. Es erscheint doch recht erstaunlich, dass dies angesichts der gut zahlenden Bühnen plötzlich an Dringlichkeit verloren hat.“ 

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Ulrich Wackerhagen

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Sachkundiger Einwohner im Kulturausschuss

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