"Zweite Kasse, bitte!"

„…oder so“ – die Kolumne von Maren Friedlaender

17.02.2018 Meldung FDP-Kreisverband Köln

Sie ist wieder da! Nein, ich meine nicht Merkel, ich meine die Socke. Der Morgen ging gut los. Die Vermisste fiel aus einem Kopfkissenbezug. Werfen Sie niemals eine Einzelsocke weg. An dem Tag, an dem sie mit der Müllabfuhr davonzieht, wird sich die verlorene einfinden. Murphys Gesetz. Der Erfinder erklärt es in Kurzform so: „Alles, was schiefgehen kann, wird auch schiefgehen.“ Jetzt könnte ich politisch werden, aber heute ist der gute Tag. Ja, ich gebe zu, ich meckere oft. Ich bin so kritisch. Heute bin ich positiv.

Zurück zu Murphy. Wechseln Sie niemals die Kassenschlange, weil Sie denken, an der anderen ginge es schneller. Kaum stellen Sie sich dort an, springt die Kassiererin auf, weil die Biokarotten nicht ausgezeichnet sind. „Ich geh das schnell nachschauen“, ruft die Kassiererin und verschwindet auf Nimmerwiedersehen. Wenn Sie allerdings an der zuerst gewählten Kasse verbleiben, wird die Papierrolle sich verklemmen.

Brüllen Sie auch, solange Sie hinten in der Schlange stehen, niemals: „Bitte, zweite Kasse öffnen!“ Die tumben Kerle um Sie herum trampeln Sie nieder, nur um vor Ihnen Kasse 2 zu erreichen. Selbst kommen Männer nie auf die Idee „Zweite Kasse, bitte!“ zu rufen. Männer haben im Zivilleben etwas Feiges, aber wenn es ans Niederwalzen geht, sind sie ganz groß. 

Weil ich heute die milde Weltanschauung habe, verrate ich Ihnen meinen Geheimtrick: Ich positioniere mich strategisch so, dass ich den Weg zu Kasse 2 abblocke. Erst dann rufe ich der Kassiererin zu: „Zweite Kasse, bitte?“ Das klappt meist. An den Murphy-Tagen sagt die Kassiererin allerdings: „Die Kollegin hat hinten zu tun.“ Am REWE-Wurststand hat die Kollegin übrigens immer hinten zu tun und die, die vorne bedient, ist immer schlecht gelaunt. Das reicht mir als Beweis, dass Fleisch dem Menschen nicht zuträglich ist. 

Aber heute ist der Tag, an dem das Marmeladenbrot auf die richtige Seite fällt, Kasse 2 ist schon geöffnet, die Wurstverkäuferin schenkt mir ein Lächeln, Köln steigt wie Phönix aus der Asche, die Bundeswehr ist einsatzbereit, Gauland und Weidel liegen mit Schnupfen im Bett und ich muss sie nicht übellaunig auf ihren Bundestagssitzen wippen sehen, statt über Groko wird in den Talkshows mal über NGOs geredet und ich freue mich auf kostenlosen Nahverkehr oder so…

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Maren Friedlaender

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