"Zwischen Baum und Borke"

„…oder so“ – die Kolumne von Maren Friedlaender

20.05.2017 Meldung FDP-Kreisverband Köln

Kennen Sie das auch, dieses Gefühl – ja, ist schwer zu beschreiben, irgendwie nicht Fisch, nicht Fleisch. Man weiß halt nicht, was man von einer Sache halten soll. Ach, manno, es ist so typisch, dass ich es nicht richtig erklärt bekomme. Wie gut, dass wir dafür Spezialisten haben, so Menschen aus der Kunstszene zum Beispiel. Die finden immer für alles die richtigen Formulierungen. Solche Leute gibt es überall, auch in Köln, Gott sei Dank, aber vor allem in Berlin. Denn Berlin ist unsere Hauptstadt und Berlin schwimmt im Geld. Ich sage nur Länderfinanzausgleich. Berlin kann solche Kunst-Gurus aus aller Welt holen und gut bezahlen.

Nehmen Sie Chris Dercon, ehemals Direktor der „Tate Modern“ in London und nun der neue Intendant der Volksbühne. Um diese Personalie hat es ein riesiges Gezeter gegeben, Dercon ist halt kein Theatermacher. Dass er neuerdings das Traditionstheater und Lieblingskind der Berliner leitet, ärgert manche Kritiker. Nun hat Dercon die Vorhaben für seine erste Saison vorgestellt und alles ist klar. 

Das Programm wird eine große In-Betweenness sein. Ob es überhaupt noch Sinn mache, Kunst in separaten Spartenhäusern zu denken, wurde Dercon gefragt. Um Gottes Willen, nein, die Zukunft gehöre der In-Betweenness. Es ist toll, dass Leute Dinge, die wir einfach dahinvegetierenden Menschen irgendwie dumpf empfinden, dass Leute das so toll ausdrücken können. Zum Beispiel habe ich im Fall Dercon ein unbestimmtes Gefühl, ob ich seinetwegen einfach nur die Augen verdrehe oder ihm gleich was mit der Bratpfanne überziehe. Sie verstehen: Das ist eine typische In-Betweenness. So zwischen Baum und Borke. Als Alternative gibt es natürlich noch Cross-over, aber ehrlich gesagt, Cross-over ist schon wieder mega-out, mehr etwas für die Provinz, also Köln, Düsseldorf oder Bottrop oder so, da reden die Leute noch von Cross-over in unserer Hauptstadt heißt das In-Betweenness. 

Manchmal verstehe ich, dass die Leute sich an Angela Merkel halten, auch wenn sie einiges im Land versemmelt. Man kann über Merkel denken, was man will, aber in-between ist sie nicht. Obwohl ich ihrer Partei das wiederum nachsagen würde, auch Herrn Laschet, der war in den letzten Jahren ziemlich oft in-between. Insofern freue ich mich auf die kommenden gelb-schwarzen Koalitionsverhandlungen. Denn die FDP steht zwar in der Mitte, aber keines Falls und überhaupt nicht in-between. Darauf sollte sich der Laschet mal einrichten oder so…

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Maren Friedlaender

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