Sparpotenzial bei Beschaffung von Rettungstransportwagen

06.06.2011 Anträge FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln

Die FDP-Fraktion hat folgenden Antrag auf die Tagesordnung der kommenden Sitzung des Gesundheitsausschusses setzen lassen.

Der Ausschuss möge beschließen:

Die bei der Kölner Berufsfeuerwehr im Einsatz befindlichen sogenannten „Koffer-Rettungstransportwagen“ sollen zukünftig dem Sinn des Koffer-RTW-Systems entsprechend genutzt werden.

Dies bedeutet, dass bei Ausfall des Fahrgestells der Wechselkoffer weiter genutzt wird und lediglich das Trägerfahrzeug neu erworben werden muss. Dabei sollte die Kofferumsetzung bei Ausfall des Fahrgestells, z.B. durch Unfall, bei mechanischen Defekten, wenn eine Reparatur wirtschaftlich nicht mehr sinnvoll ist, bei altersbedingter Abnutzung sowie bei nötigem Austausch aufgrund von zu hohen Kilometerleistungen erfolgen.

Begründung:

In den letzten Jahren wurden bei der Berufsfeuerwehr Köln sogenannte „Koffer-RTW“ beschafft, d. h. auf einen Triebkopf mit Fahrgestell, z.B. Mercedes Sprinter oder Ford Transit, wurde ein Aluminium-Wechselkoffer auf das Fahrgestell aufgesetzt. Beides zusammen war dann der Rettungswagen, welcher innen entsprechend ausgebaut und ausgestattet wurde. Die bis vor etwa 17 Jahren gängige Praxis war der normale Kastenwagen, welcher direkt zum Ambulanzfahrzeug ausgebaut wurde und eine feste Einheit bildete.

Bisher war es so, dass nach Verschleiß des Fahrzeugs bzw. nach Ende der Abschreibung der Rettungswagen komplett verkauft und komplett auch wieder neu beschafft wurde. Sinn eines Wechselkoffersystems ist es aber, beim Verschleiß und der Abnutzung zwischen dem Trägerfahrzeug und dem Koffer zu unterscheiden. Der hauptsächliche Verschleiß findet beim Trägerfahrzeug (Motor, Getriebe, Achsen, Karosserie etc.) statt. Der Wechselkoffer unterliegt bei weitem nicht dem Verschleiß des Trägerfahrzeuges, von Unfällen einmal abgesehen. 

Die Umsetzung eines bereits vorhandenen, als auch eines zukünftigen Koffersystems stellt einen hohen wirtschaftlichen Nutzen da, da besonders die Neuanschaffung eines speziell hergestellten Wechselkoffers einen hohen Kostenaufwand darstellt.

Mit der Umsetzung eines bereits vorhandenen Koffersystems werden nicht nur Ressourcen in der Umwelt gespart, sondern es entstehen auch nicht unerhebliche Kostenvorteile für den Rettungsdienstträger, da zunächst nur ein neues Fahrgestell gekauft werden muss und dem Wechselkoffer ein „zweites Leben“ geschenkt wird. 

Auch den zeitlichen Aspekt einer Kofferumsetzung darf man hierbei nicht vergessen. Die reine Umsetzung mit notwendiger Aufarbeitung des Koffers dauert ca. 3 Wochen, dies ist deutlich weniger als ein kompletter Neuaufbau eines Rettungswagens und die Umsetzung kann zeitlich genau geplant werden, wodurch sich Ausfallzeiten und die eventuelle Stellung von Reservefahrzeugen vermeiden lassen.

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