"Nix gelernt"

„…oder so“ – Die Kolumne von Maren Friedlaender

17.03.2018 Meldung FDP-Kreisverband Köln

Für einen Moment dachte ich in dieser Woche, die Sozies hätten was gelernt. Manche lernen ja tatsächlich aus Niederlagen. Ganz kleinlaut riet die stellvertretende SPD-Parteivorsitzende Manuela Schwesig dazu, künftig intensiver mit den Bürgern zu sprechen. „Wir müssen genauer zuhören“, sagte sie. Die merken was, dachte ich mir. Die SPD-Granden haben entdeckt, dass es sowas wie Wähler gibt, die nicht nur dafür da sind, dem Funktionär das Bett zu machen. Den letzten treuen Anhängern will man jetzt also zuhören. Aus den Dauersendern werden Empfänger? Schauen wir mal…

Schwesigs Parteifreund, der niedersächsische Innenminister Boris Pistorius, setzte einen drauf: „Die Innere Sicherheit im weiteren Sinne und Integration sind beides klassische sozialdemokratische Themen.“ Hört, hört! Innere Sicherheit war doch gerade noch rechtes Teufelszeug aus Bayern. Egal - für die Erneuerung der SPD sei es „elementar“, so Pistorius, die Themen und Sorgen, die die Menschen täglich bewegten und persönlich beträfen, klar, verständlich und offen zu benennen. - Ja, Herrgott nochmal, das darf man als Wähler doch wohl erwarten und wundert sich ein wenig, dass ein Landesinnenminister, der seit 2013 im Amt ist, erst jetzt darauf kommt. Aber better late than never.

Ob die Herren und Damen Funktionäre es ernst meinen mit ihren reumütigen Bekundungen bezweifele ich, seit ich einen Blick auf die Liste der von der SPD Beförderten geworfen habe. Die Ehefrau von Franz Müntefering wird Staatsministerin für Auswärtige Kulturpolitik unter dem neuen Außenminister Heiko Maas.

Was die Mischelle dazu qualifiziert? Keine Ahnung. Vielleicht ihre Ausbildung als Kindergärtnerin oder das Sitzfleisch im Stadtrat von Herne. Vielleicht ist das Ganze aber auch ein kleines Zuckerl, weil die Nahles dem Müntefering einst übel mitspielte. Da hat ihm die 40 Jahre jüngere Michelle tröstend die Hand gehalten. Zum Dank jetzt also Auswärtige Kultur – das kann doch jeder, haben sie sich wohl bei der SPD gedacht. Da brauchen Michelle und ihr Franz nur ein paar Impfungen und schwupp, schon eröffnen sie in Afrika Museen. Von Deutschland gebaut. Steht ja im Koalitionsvertrag.

Alles beim Alten. Je weiter man vom Fachgebiet entfernt ist, umso besser ist man in der SPD für höhere Ämter geeignet – wie die neue Umweltministerin Svenja Schulze, die mal PR für eine private Rüstungsfirma gemacht hat, einen Konkurrenten von Halliburton.

Am Mittwoch ermahnte ein Herr Steinmeier, wer war das noch gleich? Also, ein Herr Steinmeier ermahnte die neue Regierung sinngemäß, ein „Weiter so“ dürfe es nicht geben. Das soll er seinen Parteigenossen mal hinter die Ohren schreiben oder so …

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Maren Friedlaender

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