Liberale fordern altersgerechte Mobilität
Stadtverwaltung legt Kfz-Zulassungszahlen nach Altersgruppen vor
15.03.2019 Meldung FDP Fraktion im Rat der Stadt Köln
Es wird intensiv diskutiert, wie die Menschen in Köln in Zukunft zügig voran kommen. Dabei zeigte die Stadt 2018 kontinuierliches Wachstum bei der Zahl zugelassener Autos.
Matthias Pergande, Sachkundiger Einwohner im Umweltausschuss des Kölner Stadtrates und langjähriges Vorstandsmitglied der Kölner Jungen Liberalen, hakte nach, um diesen Trend auf Basis von Fakten besser zu verstehen. Nun legt die Stadtverwaltung dem Umweltausschuss eine Analyse nach dem Alter der Autobesitzerinnen und -besitzer vor.
Menschen, die vor der Ölkrise 1973 geboren wurden, kaufen sich immer mehr Autos. Das ist selbst in einem Alter der Fall, in dem die KVB erhebliche Preisnachlässe gibt. Je höher das Alter, desto weniger scheinen die Alternativen wie Fahrrad, Bus und Bahn den Bedürfnissen der Menschen zu entsprechen. Das ist wichtig für die Verkehrspolitik in Köln, denn die Zahl der Menschen in diesem Alter wird zunehmen.
Entgegen verbreiteter Vorurteile nimmt aber auch die Zahl der Kraftfahrzeuge bei Menschen zu, die nach der deutschen Wiedervereinigung 1989 geboren sind. Das Auto ist kein Auslaufmodell der Mobilität!
Alternativen zum Auto scheinen Menschen zwischen 30 und 50 Jahren anzusprechen. Die Zahl der Kraftfahrzeuge nimmt bei Menschen in dieser Altersgruppe ab. In diesem Alter ziehen allerdings auch viele Familien aufgrund der Preise für Wohnraum ins Umland, wo sie weiter Autos zum Pendeln nach Köln brauchen. Das verfälscht die Statistik etwas.
Bereits vorher hatte die Verwaltung gezeigt, dass Kraftfahrzeuge für die Menschen in den Aussenbereichen wichtiger sind als im Bereich von Innenstadt und Ehrenfeld. Matthias Pergande erklärt zu diesen Zahlen:
"Verkehrs- und Umweltpolitik müssen auf Basis von Fakten gestaltet werden. Die aktuellen Daten zeigen hier, dass die Bedürfnisse der Menschen nach Mobilitätsoptionen auch mit ihrem Alter zu tun haben. Verkehrspolitik in Köln kann nicht sein, erwachsene Menschen umzuerziehen.
Es geht darum, Jung und Alt Angebote zu machen, die ihre Bedürfnissen nach Alter, Beschäftigungsverhältnissen und Wohnort gerecht werden. Wir stehen für eine Umweltpolitik, die auf Fakten basiert und die individuellen Bedürfnisse der Menschen im Auge hat, auch wenn das die Dinge zunächst komplizierter macht."