Von Kaugummi und unkorrekten Fragen

„… oder so“ – die Kolumne von Maren Friedlaender

11.05.2019 Meldung FDP-Kreisverband Köln

In dieser Woche verlieh die Kölner Oberbürgermeisterin Reker die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an den kulturpolitischen Sprecher der FDP, Dr. Ulrich Wackerhagen. Herzlichen Glückwunsch, lieber Ulrich!

Für den feierlichen Anlass im prächtigen Hansasaal des Rathauses brezelt man sich besser ein wenig auf, dachte ich, weil eben ein nicht auszumerzender konservativer Rest alter Schule in mir steckt. Jeans und Pullover hätten gereicht, bemerkte ich, während der Presslufthammer vom Rathausplatz die Begleitmusik spielte. Sind Formen doch leerer Wahn?

Beim dritten Geehrten, kurz vor dem Tinnitus und nicht mehr ganz bei Laune, versperrte mir ein Fotograf in Jeans und Turnschuhen die Sicht. Der Pressevertreter unterstützte seinen Arbeitseinsatz mit heftigem Schmatzen eines Kaugummis. Soweit ich das verfolgen konnte, spuckte er sein Wrighley`s Spearmint wenigstens nicht auf den edlen Perserteppich des alten Rathaussaals oder klebte ihn unter die Figur Gottfrieds von Bouillon.

Den Kaugummi haben uns ja die Amerikaner beschert. Nicht der böse Donald Trump, der ist ausnahmsweise unschuldig. Man kann ihn nicht für alles verantwortlich machen. US-Soldaten brachten uns nach dem 2. Weltkrieg das coole Teil, das in meiner Kindheit auf der Verbotsliste stand, weil von der Siegermacht eingeführt. Das nur nebenbei bemerkt.

Was wollte ich eigentlich sagen? Ach ja, bei der Verleihungszeremonie wurde, wie gern bei solchen Gelegenheiten, das bunte und tolerante Köln beschworen. Menschen aus 180 Nationen bevölkern die Stadt, lernte ich. Toll! Aber fragen Sie bloß niemanden, woher er kommt, belehrte mich hinterher eine Vertreterin der sozio-kulturellen Szene: „Das ist die blödeste Frage, die weiße Deutsche stellen können.“ Warum? Keine Ahnung.

Ich frage ja auch einen schwäbelnden Mitbürger oder einen sächselnden Ossi, woher er stammt. Oder meine neue Friseurin, der man anhört, dass Deutsch nicht ihre Muttersprache ist. Die junge Frau ist aus dem Kosovo und erzählte mir freudig von ihrem Heimatland. Was ich erfahre, ist immer spannend und ich bilde mir ein, dass ich durch meine Eingangsfrage Interesse an meinen Mitmenschen bezeuge. Den bösen Blick der Grün-Linken halte ich deshalb gern aus oder so …

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Maren Friedlaender

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