Informationen zu Kulturbauten vollkommen mangelhaft
Deutsch: Blindflug stoppen - wir brauchen endlich Transparenz und Ehrlichkeit
11.09.2021 Meldung FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln
Im vergangenen Kulturausschuss wurden wieder aktuelle Informationen zu Kölner Kulturbauten gegeben. Dabei traten erhebliche Unklarheiten auf, weil vieles offensichtlich nicht auf aktuellem Stand war. Die Irritationen im Ausschuss waren erheblich. Dies betraf insbesondere die Informationen zur Sanierung des Römisch-Germanischen Museums, die Sanierung der Stadtbibliothek und auch die Einrichtung des Interims für das Stadtmuseum:
- Römisch-Germanisches Museum: Die angegebenen Kostenschätzungen (41,7) spiegeln den Stand von 2015. Der Zeitplan ist inzwischen über das ursprünglich avisierte Jahr 2025 hinaus geschrieben, und Rückfragen zu möglichen Auswirkungen durch das Projekt der Historischen Mitte auf den Sanierungsgang konnten nicht klar beantwortet werden. Ist das Museum tatsächlich wiederzueröffnen, wenn die Historische Mitte noch im Bau ist?
- Stadtbibliothek: Sehr irritierend war der Umstand, dass die vorgelegte Darstellung noch von einer Sanierung im laufenden Betrieb ausging. Das widerspricht den Ankündigungen eines Interims für die Stadtbibliothek, die vom Stadtrat bestätigt wurde. Unverständlich bleibt auch, dass die Gebäudewirtschaft auf Nachfrage auch für das leergezogene Gebäude mit drei Bauabschnitten und einer vierjährigen Bauphase plant. Der Freizug des Gebäudes müsste eigentlich erhebliche Vorteile und Beschleunigungen ermöglichen. Davon leider keine Spur!
- Interim Stadtmuseum im Haus Sauer: Seit Monaten fragt die FDP-Fraktion nach der Kostenentwicklung für die Herrichtung des Interims. Jetzt kam eine Antwort, die mehr Fragen aufwarf, als beantwortet wurden. Wie wirkt sich die erhebliche Verzögerung von inzwischen 1 1/2 Jahren für den Start des Interims auf die Mietzahlungen aus. Eine Antwort gab es nicht. Stattdessen wurde mitgeteilt, dass eine Klimaanlage notwendig sei, die vom Vermieter eingebaut würde und mit monatlich über 4.500,- zu bezahlen sei. Das ist besonders bemerkenswert, weil das Gebäude im Vorfeld der Entscheidung als direkt museumstauglich angepriesen wurde. Die Unklarheit der Beantwortung lässt allerdings vermuten, dass sich das Projekt wesentlich verändert hat: Das Gebäude scheint nun vom Vermieter saniert zu werden und in diesem Zustand übergeben zu werden. Vor diesem Hintergrund stellt sich erst recht die Frage, wie die Mietverabredung sich inzwischen gestalten.
Lorenz Deutsch, kulturpolitischer Sprecher der FDP Ratsfraktion, erklärt dazu:
„Wir brauchen dringend Klarheit über Zeit- und Kostenentwicklungen bei diesen zentralen Kulturprojekten. Aktuell entsteht der Eindruck eines Blindflugs. Das ist angesichts der aktuellen Entwicklungen des städtischen Haushaltes völlig inakzeptabel. Ich fordere die Oberbürgermeisterin auf, in diesen zentralen Fragen der Kölner Kultur für Klarheit zu sorgen. Wir müssen wissen, wo wir stehen!“