Digitalisierung und Umweltbildung: QR-Code statt Infotafel?

Anfrage der FDP-Fraktion

12.09.2019 Anfragen FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln

die FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln bittet Sie, folgende Anfrage auf die Tagesordnung der kommenden Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Grün zu setzen.

Die Vermittlung von Wissen und Erfahrung von Natur und Umwelt ist unabdingbar für Natur- und Umweltschutz (UNO-Nachhaltigkeitsziel 4).

Die Stadtverwaltung hat in der Vergangenheit immer wieder durch Informationstafeln auf den ökologischen Wert von Flächen hingewiesen. Die Tafeln sind relativ teuer in der Herstellung und werden sehr oft vandalisiert. Das Thema wird immer wieder vor allem in Bezirksvertretungen thematisiert.

Das Projekt CUbIK am geographischen Institut der Universität Köln schlägt nun eindrucksvoll vor, Umweltbildung in der Fläche mit QR-Codes und hinterlegter, über mobile Endgeräte erreichbarer Information statt mit Informationstafeln durchzuführen. Die Informationsangebote können audiovisuell und interaktiv gestaltet und damit wirksamer werden. Ständige Aktualisierungen und Gamification sind möglich. Pokemon-Go und Geocaching zeigen, wie Menschen in der Natur aktiviert werden können. Ziel sollte es sein, das für Umweltbildung nutzbar zu machen. Einige - nicht alle - private geo-caches in Köln aber auch das Geocaching-Angebot des botanischen Gartens Oldenburg zeigen, dass das geht.

Das Projekt CUbIK wurde auf einer Veranstaltung des Grünflächenamtes der Stadt am 4. August 2019 an der Plettenberger Straße im Stadtbezirk Kalk vorgestellt.

 

Wir fragen daher die Verwaltung:

  • Unterstützung der Umweltbildung von ausgebildeten Pädagogen

    Ein sehr großer Teil der Schülerinnen und Schüler in Köln verfügen über eigene mobile Endgeräte und sind sehr oft sehr affin zu digitalen Angeboten. Inwieweit könnten QR-Codes und dahinter liegende Angebote die Umweltpädagogen und -pädagoginnen der Stadt, die Lehrerinnen und Lehrer an Schulen in Köln bei Ausflügen und außerschulischem Lernen in der Natur unterstützen? Inwieweit gibt es bereits Projektideen aus Schulamt, Jugendamt, Umweltamt oder anderen Bereichen der Stadt oder der von ihr beherrschten Unternehmen in diese Richtung? Sind Initiativen außerhalb der Stadtverwaltung in diese Richtung bekannt?

  •  Unterstützung der Umweltbildung ohne ausgebildeten Pädagogen

    Inwieweit sieht die Stadt Akzeptanz und Interesse für QR-gestützte virtuelle Angebote, um Menschen der Wert von Naturschutz- und FFH-Gebieten in Köln bei der Naherholung zu vermitteln? Inwieweit ist vorstellbar, dass solche Angebote auch geeignet sein könnten, bei Konflikten rund um das Thema „Hundefreilauf“ zu helfen?

  • Technische Realisierbarkeit

    Wie beurteilt die Stadtverwaltung die Möglichkeit, QR-Codes gut erkennbar (ggf. auch digital über Google-Maps o.ä. auffindbar) witterungsbeständig in der Natur zu platzieren und wie beurteilt die Verwaltung hier das Risiko des Vandalismus?

  • Kosten

    Inwieweit kann aus dem laufenden Projekt der Universität abgeschätzt werden, wie hoch die Kosten solcher Angebote sein könnten: a) bezüglich witterungsbeständiger QR-Codes und b) bezüglich der Erstellung von Inhalten. Kann die Verwaltung z. B. am Beispiel eines Bereiches in Köln, der umweltpädagogisch genutzt wird (z. B. Gremberger Wäldchen) oder eines Naturschutzgebietes, das stark zur Naherholung genutzt wird (z.B. NSG Worringen/Langel), darstellen, welcher Aufwand in Geld und Zeit notwendig wäre, um ein von städtischen Umweltpädagogen als sinnvoll angesehenes Angebot zu erstellen?

  • Strategie

Umweltbildung ist immer notwendiger. Inwieweit sieht die Stadt in der Digitalisierung die Zukunft der Umweltbildung im Aussenbereich und welche Vorschläge kann die Verwaltung dem Rat und seinen zuständigen Ausschüssen machen, um das über die nächsten 8 Jahre in Köln in allen Stadtbezirken zu implementieren?

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Rolf  Albach

Rolf Albach

Vorsitzender des FDP-Stadtbezirksverbands Mülheim

Umweltpolitischer Sprecher der FDP Ratsfraktion

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