Hitzewellen in Pflege- und Senioreneinrichtungen

Anfrage der FDP-Fraktion

29.10.2019 Anfragen FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln

Klimamodelle sagen voraus, dass die extremsten Hitzesommer in Zukunft häufiger werden. Auf die Folgen des Temperaturanstiegs und damit verbunden intensiveren Hitzewellen für die Gesundheit der Menschen macht eine Studie in der Fachzeitschrift Lancet aus dem Jahr 2018 aufmerksam. Die Ergebnisse zeigen, dass der Klimawandel schon heute die Gesundheit von Millionen Menschen gefährde. Danach waren 2017 18 Millionen mehr gefährdete Personen Hitzewellen ausgesetzt als 2016. Im Vergleich zum Jahr 2000 waren es 157 Millionen mehr, Tendenz stark steigend.

Als hitzegefährdet gelten Menschen, die an Diabetes, einer Herz-Kreislauf-Erkrankung oder chronischen Atemwegsproblemen leiden oder über 65 Jahre alt sind, vor allem wenn sie in Städten leben.

Pflege- und Seniorenheime sehen sich mit der erhöhten Belastung im Zusammenspiel mit den steigenden Temperaturen überlastet. Nur in wenigen Pflegeeinrichtungen kann ein hinreichender Patientenschutz durch eine umfangreiche Ausstattung mit klimatechnischen Regulierungseinrichtungen wie Klimaanlagen gewährleistet werden. Dies führt dazu, dass Patienten unter erheblichen Kreislaufproblemen, Dehydrierung sowie Schwächeanfällen leiden und einer teils lebensbedrohlichen Situation ausgesetzt werden. Angesichts der riesigen Finanzlücken für Bau und Erhalt der Häuser seien zusätzliche Millionenausgaben für die Kühlung der Zimmer aber derzeit undenkbar. Bisher gibt es auch keine Regeln, wie warm es in Pflegeeinrichtungen sein darf.

Vor diesem Hintergrund fragt die FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln die Verwaltung:

  1. Sind nach Auffassung der Verwaltung Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen in Köln ausreichend auf die Zunahme von Hitzewellen vorbereitet?
  2. Wie vielen Pflegeeinrichtungen in Köln mangelt es nach Kenntnissen der Verwaltung an einer hinreichenden Klimatechnik zur Raumluftregulierung?
  3. Wie hoch schätzt die Verwaltung den Investitionsbedarf in Köln für die Implementierung klima- und insbesondere CO2-neutraler Raumluftregulierungsanlagen in den Pflegeeinrichtungen?
  4. Welchen Handlungsbedarf sieht die Verwaltung angesichts des hohen Anteils von Pflegeeinrichtungen, deren Patientenzimmer nicht mit Klimaanlagen oder sonstigen Vorrichtungen ausgestattet sind?
  5. Wie hoch schätzt die Verwaltung den Investitionsbedarf, um die notwendige Ausstattung der Pflegeeinrichtungen zu gewährleisten?

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Bettina Houben

Bettina Houben

Mitglied des FDP-Kreisvorstands

Vorsitzende der Liberalen Frauen NRW, Gesundheitspolitische Sprecherin der Ratsfraktion

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