Neugestaltung des Barbarossaplatzes

27.01.2009 Anträge FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln

Variante für die unterirdische Führung der Straßenbahnlinien

Die FDP-Fraktion hat folgenden Antrag auf die Tagesordnung der kommenden Ratssitzung setzen lassen.

Der Rat möge beschließen:

Der Rat der Stadt Köln begrüßt, dass das Büro Albert Speer bei der Vorlage des Masterplanes insbesondere Handlungsbedarf am Barbarossaplatz gesehen hat und diesen als Leitprojekt für die Umsetzung des Masterplanes vorschlägt. Richtigerweise will auch die Stadtverwaltung gemäß ihrer Vorlage zur Umsetzung des Masterplanes (Drucksache-Nr. 5681/2008) die Umgestaltung des Barbarossaplatzes mit Priorität angehen.

Neben einer oberirdischen Lösung, bei der die Straßenbahnlinien nach wie vor an der Oberfläche geführt werden und für die das Büro Speer bereits erste Vorschläge gemacht hat, sollten dabei auch Varianten mit einer unterirdischen Führung der Straßenbahnlinien geprüft werden.

In diesem Zusammenhang wird die Verwaltung aufgefordert, neben der Realisierung einer unterirdischen Kreuzungshaltestelle, wie sie in den 80er Jahren am Friesenplatz gebaut wurde, und einer unterirdischen Verknüpfungshaltestelle, wie sie in den 70er Jahren am Ebertplatz realisiert wurde, eine unterirdische Lösung zu prüfen, bei der die beiden Haltestellen der Ringstrecke und der Strecke Richtung Luxemburger Straße L-förmig angeordnet werden. 

Bei dieser Variante sollen die KVB-Linien, die die Ringstrecke befahren, eine Haltestelle auf dem Hohenstaufenring zwischen Zülpicher Platz und Barbarossaplatz bekommen und die Linien, die aus und in Richtung Luxemburger Straße verkehren auf der Luxemburger Straße zwischen Barbarossaplatz und Eisenbahnring (siehe Anlage). Bei den unterschiedlichen Varianten sind insbesondere die Verknüpfungen zur Linie 9 und zum Südbahnhof und die Auswirkungen auf den Verkehrswert dieser Maßnahme zu bewerten.

Begründung:

Der U-Bahnbau in Köln muss spätestens zum Ende des kommenden Jahrzehnts fortgesetzt werden, auch wenn die derzeitigen Belastungen für die Stadt und die Bürgerinnen und Bürger durch den Bau der Nord-Süd-Stadtbahn nicht unerheblich sind. Dafür müssen jetzt die entsprechenden Weichen gestellt werden. 

Der Masterplan bietet hier leider keine Lösung, vielmehr ist zu befürchten, dass durch die Investition in rein oberirdische Lösungen z. B. auf der Ost-West-Achse oder am Barbarossaplatz auf Jahrzehnte hin durch die Bindung der Zuschussmittel sogenannte große Lösungen mit unterirdischer Führung der Straßenbahnlinien blockiert werden. 

Der Barbarossaplatz bietet heute keinen einladenden Anblick. Deshalb wurde er auch von den Bürgerinnen und Bürgern in den durch den Kölner Stadt-Anzeiger oder die Kölnische Rundschau initiierten Foren zur Umsetzung des Masterplanes als einer der zentralen Handlungsfelder zur Verbesserung des Stadtbildes und der Aufenthaltsqualität ausgemacht. 

Schon durch die Verlängerung der beiden U-Bahntunnel, die heute vor dem Barbarossaplatz enden, um wenige hundert Meter könnten hier an der Oberfläche enorme Flächen zur Schaffung von Aufenthaltsqualität gewonnen werden. Im Zuge der Bearbeitung des Masterplanes ist eine unterirdische Führung der KVB-Linien auch von Seiten der SPD befürwortet worden. Zuletzt hat sich die Vorsitzende der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Rat der Stadt Köln, Barbara Moritz, in der Kölnischen Rundschau vom 14. Januar 2009 offen gegenüber einer unterirdischen Führung zumindest einer Trasse gezeigt. 

Der Barbarossaplatz ist die zentrale Umsteigestation der KVB im Süden der Kölner Innenstadt. Darüber hinaus werden im direkten Umfeld am Zülpicher Platz und an der Kreuzung des Eisenbahnringes mit der Zülpicher und Luxemburger Straße durch den Bahnhof Köln-Süd wichtige Verbindungen mit der Linie 9 in Richtung Universität und dem rechtsrheinischen Köln sowie mit der Deutschen Bahn hergestellt. 

Die im Beschlussvorschlag genannte dritte Variante einer sogenannten L-förmigen Anlage der unterirdischen Haltestellen ermöglicht hier eine optimale Verknüpfung vom Barbarossaplatz insbesondere zu diesen Verkehren. Dabei hat der Fahrgast die Möglichkeit, die Haltestellen zu durchqueren, um auch bei schlechtem Wetter trockenen Fußes von einer Verknüpfung zur nächsten zu gelangen. Diese Konfiguration verschiedener U-Bahnhaltestellen ist aus großen U-Bahnsystemen in Städten wie Berlin und London bekannt und wird dort von den Fahrgästen angenommen und geschätzt. 

In diesem Sinne bitten wir um Zustimmung zu unserem Antrag. 

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