Kampf gegen AIDS ist nie gewonnen

Keinen Grund zur Entwarnung

01.12.2014 Meldung Portal Liberal

„Gib Aids keine Chance“ - seit fast 30 Jahren läuft die Kampagne. Doch trotz deutlicher Erfolge nach drei Jahrzehnten Aids-Prävention in Deutschland gibt es keinen Grund zur Entwarnung: 2013 seien 550 Menschen hierzulande an Aids gestorben, weil ihre Erkrankung erst spät diagnostiziert worden sei, sagt Elisabeth Pott, Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Die Liberalen fordern, im Kampf gegen das HI-Virus nicht nachzulassen.

Rund 80 000 Menschen bundesweit leben aktuell mit HIV - einer chronischen Krankheit, die eine dauerhafte Behandlung erfordert. „In gar keinem Fall darf nun davon ausgegangen werden, HIV wäre besiegt und man müsste sich nicht mehr schützen“, warnte Pott, die auch Vorsitzende des FDP-Bundesfachausschusses Gesundheit ist, zum Welt-Aids-Tag am 1. Dezember.

Die gesundheitspolitische Sprecherin der FDP-Fraktion in Niedersachsen, Sylvia Bruns, sagt: "Der Kampf gegen AIDS ist nie gewonnen.“ Sie weist daraufhin, dass sich gerade unter jungen Menschen eine zunehmende Sorglosigkeit gegenüber sexuell übertragbaren Krankheiten und Infektionen bemerkbar mache. „Die Präventions- und Aufklärungsarbeit muss weiter mit voller Kraft betrieben werden", fordert die FDP-Gesundheitsexpertin.

Der medizinische Fortschritt führe bei vielen jungen Menschen zum Trugschluss, dass AIDS heilbar und daher weniger gefährlich ist. HIV-Prävention muss Bruns zufolge weiterhin einen hohen Stellenwert genießen. Die FDP-Fraktion in Niedersachsen wird einen Antrag zur Präventions- und Aufklärungsarbeit in den Landtag einbringen. Bruns: "Bei 'Gib AIDS keine Chance' dürfen wir nicht an die 90er Jahre denken, sondern an die jungen Menschen von heute und morgen. Wir dürfen im Kampf gegen das HI-Virus nicht nachlassen."

Die BZgA-Direktorin Elisabeth Pott, die die Aids-Präventionskampagne 1987 auf den Weg gebracht hat, benennt die noch ausstehenden Aufgaben: „Geschätzte 14 000 Menschen wissen nicht von ihrer Infektion. In der Regel hat man über Jahre keine Symptome. Kommt es bei diesen Menschen zu sexuellen Kontakten ohne Kondom, geht damit ein Infektionsrisiko einher. Gesellschaftliche Rahmenbedingungen und Kommunikation verändern sich weiter. Junge Leute, die wir immer wieder als ganz wichtige Zielgruppe neu erreichen müssen, sprechen wir verstärkt über das Internet an. Wir müssen auch an die Menschen, die aus anderen Ländern zu uns kommen, gezielt herangehen. Prävention und Aufklärung müssen unvermindert weitergehen, Testangebote aufrechterhalten werden, um die verbesserten Therapiemöglichkeiten auszuschöpfen.“

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