Sterck: Stinksauer über Handstreich in Sachen Trankgasse
FDP kritisiert Sperrung der Altstadt-Zufahrt
02.05.2023 Meldung FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln
Die Stadtverwaltung hat die eigentlich für den Neubau der Nordmauer des Domhügels notwendigen Verkehrsmaßnahmen einfach ohne die auslösenden Baumaßnahmen umgesetzt. Eine Beteiligung des Verkehrsausschusses fand nach der kritischen Debatte im Vorjahr erst gar nicht statt. Dieses Vorgehen kritisiert der Vorsitzende der FDP-Fraktion, Ralph Sterck, scharf:
„Ich bin stinksauer über diesen Handstreich des grün-dominierten Verkehrsdezernats. Eine Baustellenumleitung ohne Baustelle ist ein typisch Kölner Schildbürgerstreich. Wie hier für eine umstrittene Verkehrsberuhigung Tatsachen geschaffen werden, ist schon ein tolldreistes Vorgehen des Verkehrsdezernenten. Dabei wurde der zuständige Verkehrsausschuss vorher nicht eingebunden.
Unglaublich, dass das Ratsbündnis und hier gerade die CDU so mit sich umspringen lässt. Aber es sind insbesondere drei inhaltliche Dinge, die an dieser Verkehrsverhinderungsmaßnahme nach Gutsherrenart gar nicht gehen:
1. Die „Mauselöcher“ unter der Bahn reichen an vielen Tagen im Jahr – bei Veranstaltungen z.B. in der Philharmonie, an Wochenende, im Weihnachtsverkehr – nicht aus, um den Individualverkehr in Richtung Altstadt und die Ver- und Entsorgung der dortigen Tiefgaragen abzuwickeln. Insbesondere aus Richtung Nordwesten wird die Umleitungsstrecke über den überlasteten Breslauer Platz zur Tortur.
2. Vor dem Tunnelmund auf der Trankgasse einen großen verkehrsberuhigten Bereich einzurichten, macht keinen Sinn, denn die vom Hauptbahnhof in Richtung Domplatte gehenden Fußgänger kommen hier künftig nicht mehr rauf. Die beiden Treppen, die dort früher die Bushaltestelle erschlossen haben, fallen – gegen das Plädoyer der FDP – mit dem Neubau der Mauer ersatzlos weg.
3. Die angrenzende Komödienstraße ist ein Armutszeugnis im Schatten des Weltkulturerbes Dom. Die hehren Pläne, die Straße als Allee neu zu gestalten, sind sieben Jahre alt und schlummern in irgendeiner städtischen Schublade. Dafür hat die Oberbürgermeisterin die Touristenbusse in die Gereonstraße verbannt und eine Asphaltwüste zurückgelassen. Hier zeigt sich das Versagen städtischer Planung.
Diese Entwicklung reiht sich in eine Folge von Pleiten, Pech und Pannen der städtischen Verkehrsplanung ein. Eigelstein, Deutzer Freiheit, Venloer Straße… sind längst Synonyme für eine Ideologie getriebene Verkehrspolitik, die die Bedürfnisse wichtiger Nutzergruppen außer Acht lässt. Zwei Jahre nach seiner Wahl zum Verkehrsdezernenten hat Ascan Egerer sämtlichen Vertrauenskredit verspielt.“