Zweiter Drogenkonsumraum kommt nach Mülheim
12.08.2002 Meldung FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln
FDP: Ausbau der Drogenhilfe vorantreiben Nachdem in der vergangenen Woche die aktuelle Zahl der bundesweiten Drogentoten durch die Bundesdrogenbeauftragte bekannt gegeben worden ist, will die FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln nun schnellstmöglich das Drogenhilfesystem in Köln ausbauen. Bundesweit sind im ersten Halbjahr 2002 etwa 30 Prozent weniger Menschen aufgrund Heroinkonsums gestorben. In Köln starben bis Ende Juli 39 Personen an Drogenkonsum. Das sind etwa ebensoviele, wie im vergangenen Jahr. „Leider hat sich der abnehmende Trend noch nicht in Köln niedergeschlagen. Wir müssen nun dafür sorgen, die neuen Wege in der Drogenpolitik konsequent fortzusetzen. Insbesondere das in diesem Monat gestartete Heroin-Modellprojekt und die Drogenkonsumräume werden dafür sorgen, Drogenabhängige in das Hilfesystem zu integrieren“, so Marco Mendorf, drogenpolitischer Sprecher der FDP-Fraktion. Für das Jahr 2002 wurde auf Drängen der FDP 153.000 Euro in den städtischen Haushalt gestellt, um damit den zweiten Drogenkonsumraum einrichten zu können. Die „Drogenhilfe e.V.“ sollte als Träger im Rechtsrheinischen eine zweite Anlaufstelle für Schwerstdrogenabhängige schaffen, in der im Drogenkonsumraum unter hygienischen Bedingungen Drogenabhängige selbst mitgebrachtes Heroin konsumieren können. Leider ist es der Stadt und dem Träger bisher nicht gelungen, geeignete Räumlichkeiten für den Drogenkonsumraum zu finden. Bisher reichen die Räumlichkeiten des „Rechtsrheinischen Drogenhilfezentrums“ auf der Berliner Straße in Mülheim nicht aus, um die Methadonambulanz und die Drogenberatung zu betreiben. Die FDP will durch eine Umwidmung der Haushaltsmittel dafür sorgen, dass die Drogenarbeit verstärkt und der zweite Drogenkonsumraum eingerichtet werden kann: „Wir schlagen vor, die im Haushalt veranschlagten Mittel zunächst für den Umbau und Umzug des Drogenhilfezentrums einzusetzen. Der Träger Drogenhilfe e.V. will mit dem Drogenhilfezentrum in die Bergisch-Gladbacher Straße (ehemalige Polizeiinspektion) umziehen. Diese Räumlichkeiten sind weitaus zentraler und bieten mehr Platz für die Drogenhilfearbeit“, so Mendorf. Der Vorschlag der FDP sieht vor, mit den Haushaltsmitteln von 2002 den Umbau und Umzug des „Drogenhilfezentrums“ zur Bergisch-Gladbacher Straße zu realisieren. Die frei werdenden Räumlichkeiten in der Berliner Straße können dann in einem zweiten Schritt als Drogenkonsumraum genutzt werden. „Mit diesem Vorschlag schlagen wir zwei Fliegen mit einer Klappe: Die Drogenberatung wird ausgebaut und in neuen Räumen langfristig gesichert. Und: Wir haben endlich die Standortfrage für den zweiten Drogenkonsumraum geklärt“, so Mendorf abschließend. Hier geht es zu weiteren Meldungen und Initiativen der FDP zum Thema Drogenpolitik.