Nutzungskonzept für Gelände des ehem. Kaufhauses Kutz

05.03.2009 Beschlüsse der Ratsgremien FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln

Die FDP-Fraktion hat folgenden Antrag auf die Tagesordnung des Stadtentwicklungsausschusses setzen lassen, der so einstimmig beschlossen wurde.

Der Rat der Stadt Köln möge beschließen:

- Die Verwaltung entwickelt ein städtisches Nutzungskonzept für das Gelände des ehemaligen Kaufhauses Kutz. Verbindlich einzuplanen ist dabei eine Ausstellungsfläche von 1000 qm für das Wallraf-Richartz-Museum / Fondation Corboud mit den notwendigen Nebenflächen. Für die verbleibende Fläche wird eine dem Ort angemessene städtische Nutzung z.B. im Sinne eines Forum Culturale auf der Via Culturalis entwickelt.

- Es ist ein entsprechender architektonischer Realisierungswettbewerb durchzuführen.

- Die Realisierung des Nutzungskonzeptes kann als städtische Eigenentwicklung oder durch einen Investor im Rahmen eines PPP-Modells erfolgen. Die Vor- und Nachteile sind dem Rat vergleichend vorzulegen.

- Der Verkauf des Grundstücks zur freien Nutzungsüberlassung an einen Investor – auch von Teilflächen – ist ausgeschlossen.


Begründung:

Die Stadt Köln hat das Gelände des Kaufhauses Kutz gekauft und die Aufbauten niedergelegt. Diese kostspielige Initiative war gut begründet. Das repräsentative Grundstück in unmittelbarer Nachbarschaft zu Rathaus und Gürzenich sollte einer attraktiven öffentlichen Nutzung zugeführt werden. Mit dem Neubau des Wallraf-Richartz-Museums und den Planungen zur Archäologischen Zone und dem Haus und Museum der Jüdischen Kultur ist dieser Ansatz noch überzeugender geworden.

Der Ausschuss Kunst und Kultur / Museumsneubauten hat am 02.10.2001 die Verwaltung beauftragt, künftige kulturelle Nutzungen des Geländes des ehemaligen Kaufhauses Kutz zu prüfen. Zwei Jahre später, am 04.09.2003, ist dieser Prüfauftrag auf Initiative der FDP konkretisiert worden, indem ausdrücklich eine Prüfung der Unterbringung der Kunst- und Museumsbibliothek und des Rheinisches Bildarchiv als Teil eines „Forum Culturale“ gefordert wurde. 

Damit sollte der Erkenntnis Rechnung getragen werden, dass die derzeitige dezentrale und heillos beengte Unterbringung dieser europäisch bedeutenden Institution unwürdig ist. Dass hierin weitgehender Konsens besteht, hat zuletzt die diesbezügliche Aussprache im Ausschuss für Kunst und Kultur / Museumsneubauten am 11.09.2007 anlässlich einer Situationsdarstellung durch die Direktorin der KMB, Dr. Elke Purpus, nochmals gezeigt.

Trotzdem konnte sich die Mehrheit des Rates einem entsprechenden Antrag der FDP-Fraktion am 04.03.2008 nicht anschließen mit der Begründung, für eine Entscheidung sei es noch zu früh. Auch die Verwaltung hat bis zum heutigen Tag keine Anstrengung für die Entwicklung eines tragfähigen Konzeptes erkennen lassen. 

Vor dem Hintergrund dieser Gesamtentwicklung ist der Verwaltungsvorschlag zum Verkauf des Grundstücks an einen Investor zur weitgehend freien Vermarktung nicht nur unverständlich, sondern gänzlich inakzeptabel. Wenn die Verwaltung für ihren Vorschlag schließlich damit wirbt, eine Investorenlösung würde zu einem schnelleren Ergebnis führen, stellt sich endgültig der Eindruck eines Schildbürgerstreiches ein.

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