Errichtung eines Tierfriedhofs

23.01.2003 Beschlüsse der Ratsgremien FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln

Der Ausschuss Umweltschutz und Grün hat auf Antrag der Fraktionen von CDU und FDP folgenden Beschluss gefasst: Der Ausschuss Umweltschutz und Grün beauftragt die Verwaltung, die konzeptionellen Voraussetzungen zur kurzfristigen Errichtung eines Tierfriedhofes zu erarbeiten. Hierbei soll/en: 1. Mehrere städtische sowie in Absprache mit Dritten auch verschiedene private Standortalternativen / -gebiete aufgezeigt werden, die alle erforderlichen genehmigungsrechtlichen Voraussetzungen erfüllen würden. 2. Gespräche mit potentiellen Interessenten - wie z.B. den in Köln ansässigen Tierheimen oder der Friedhofsgärtnergenossenschaft Köln eG - mit dem Ziel einer privaten Trägerschaft ohne Kostenbeteiligung der Stadt geführt werden. 3. Ein Zeit- / Maßnahmenplan für eine kurzfristige Realisierung vorgelegt werden, der dahingehend optimiert ist, dass der einzuhaltende formale Verfahrensweg mit Nachdruck verfolgt und zeitlich gestrafft wird. Hierbei ist der Erfahrungswert anderer Kommunen auch länderübergreifend einzubeziehen und darzustellen. Begründung: Köln als größte Stadt in NRW mit über 1 Mio. Einwohnern verfügt über eine sehr hohe Haustierdichte. Die Haustierstatistik der Stadt Köln aus dem Jahre 1999/2000 weist aus, dass rd. 45% der Kölner Haushalte gängige Haustiere wie Hunde, Katzen, Ziervögel und Nager beherbergen. Aus dieser Gruppe versterben jährlich bis zu rd. 30.000 Tiere, das entspricht ca. 80 toten Tieren pro Tag. In der Regel werden diese verstorbenen Tiere in Tierkörperverwertungsanstalten entsorgt oder illegal, z.B. in Gärten, verscharrt. Die Tatsache, dass der Tierschutz zwischenzeitlich in die Landesverfassung NW und das Grundgesetz aufgenommen wurde sowie die bekannten statistischen Kenngrößen, müssen zu einem Umdenken in der bisherigen Praxis führen. Ein Tierfriedhof als Ort der Trauerbewältigung richtet sich in seiner Zielgruppe insbesondere an Familien mit Kindern sowie Senioren. Haustiere sind für diese Gruppen ein wichtiger sozialer Bezugspunkt, oftmals adäquates Familienmitglied und Motivation für ein ereignis- und erlebnisreiches Leben. Entsprechend schmerzhaft und einschneidend ist der Tod von Haustieren besonders für Kinder und allein stehende Senioren. Derzeit besteht in Köln noch keine Möglichkeit, im Falle eines verstorbenen Haustieres seiner Trauer an einem dafür gewidmeten Ort Ausdruck zu verleihen. Die Einrichtung eines Tierfriedhofes kommt den Bedürfnissen vieler Kölnerinnen und Kölner und dem gesellschaftlichen Wandel daher entgegen. In Auswertung dessen soll die Stadt die Rahmenbedingungen für einen Tierfriedhof klären und schaffen, damit dieser unter privater Trägerschaft und damit ohne zusätzliche Belastung des städtischen Haushaltes schnellstmöglich realisiert werden kann.

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