Schule ohne Grenzen schon 2007 einführen

31.05.2006 Anträge FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln

Köln soll Optionskommune werden Die FDP-Fraktion hat folgenden Antrag auf die Tagesordnung der kommenden Sitzung des Rates am 22. Juni 2006 setzen lassen. Der Rat möge beschließen: Der Rat beschließt die Aufhebung der Schulbezirksgrenzen der Stadt Köln für den Jahresbeginn 2007/2008. Köln wird damit Optionskommune im Rahmen der Entbürokratisierung im neuen Schulgesetz des Landes. Begründung: Gemäß des Vorhabens der neuen Landesregierung werden Schulbezirke bzw. Schuleinzugsbereiche mit Ausnahme der bezirksübergreifenden Fachklassen an Berufsschulen und Förderschulen ohnehin nach einer Übergangszeit bis zum Jahr 2008 landesweit verbindlich abgeschafft. Kommunen haben die Option, die Schulbezirke bereits ein Jahr früher aufzulösen. Von diesen Vorteilen soll Köln schnellstmöglich auch profitieren. Schülerinnen und Schüler sollen unter erheblich verbesserten Bedingungen gefördert und gefordert werden. In einer Schullandschaft der Vielfalt und Profilbildung sollen sie das für sie individuell passende Angebot endlich wahrnehmen dürfen. Eltern sollen die Möglichkeit erhalten, den geeigneten Schulstandort für ihr Kind frei wählen zu können. Sie treffen die besten Entscheidungen für ihr Kind. Schulen sollen sich künftig im Qualitätswettbewerb um Schüleranmeldungen behaupten müssen. Gerade die bisherigen Schulbezirksgrenzen haben dafür gesorgt, dass sich Grundschulen vor allem in sozialen Brennpunkten aufgrund der Zusammensetzung ihrer Schülerschaft zu „Problemschulen“ entwickelt haben. Schulbezirksgrenzen sorgen dafür, dass Kinder aus bildungsfernen Elternhäusern im Brennpunkt „eingesperrt“ bleiben. Durch eine Aufhebung der Schulbezirksgrenzen wird für eine stärkere soziale Mischung der Schülerströme gesorgt. Denn entscheidend für die Schulwahl ist nicht mehr die soziale Herkunft, sondern das inhaltliche Profil und konkrete Angebot des jeweiligen Schulstandortes (Nachmittagsangebote, Schulpatenschaften etc.). Auch Gymnasien- und Realschulstandorte als weiterführende Schulen können seit Jahrzehnten frei gewählt werden, ohne dass dies zu chaotischen Beschulungszuständen führt. Erst durch die freie Entscheidung der Eltern erhält der kommunale Schulträger die notwendigen Informationen, die er für die zukünftig sachgerechte Steuerung der Schulentwicklungsplanung braucht.

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